"Die konjunkturelle Lage in der Euro-Zone beginnt sich zu stabilisieren", zitierte die Internetseite boursorama.com am Freitag das EZB-Ratsmitglied. "Und da sich die Situation stabilisiert, macht das auch die Geldpolitik." Die EZB setze das Maßnahmenpaket vom September um und füge diesem nichts mehr hinzu. Wie lange dies so bleibe hänge von der wirtschaftlichen Lage und ihrer Verbesserung ab.

Die EZB hatte im September ein großes Maßnahmenbündel zur Stützung der Konjunktur beschlossen. Es umfasste eine Verschärfung der Strafzinsen kombiniert mit Erleichterungen für Banken. Zudem legten die Währungshüter ihre billionenschweren Anleihenkäufe wieder auf. Seit November werden erneut Staatsanleihen und andere Wertpapiere erworben. Das monatliche Kaufvolumen liegt bei 20 Milliarden Euro.

Villeroys Ratskollege Robert Holzmann äußerte sich unterdessen zum Inflationsziel der EZB von knapp zwei Prozent. Dieses müsse womöglich gesenkt werden, sagte Österreichs Notenbank-Chef am Freitag in Wien. Es gebe aber viele Gegenargumente. Im EZB-Rat sei das Thema aber noch nicht diskutiert worden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte eine Überprüfung der Strategie der Notenbank angekündigt. Die Notenbank verfehlt ihr Inflationsziel bereits seit Jahren.