Einige Raffinerien, wie die in Schwedt, die früher von Rosneft und TotalEnergies' Leuna kontrolliert wurde, waren früher von russischen Rohöllieferungen über die Druschba-Pipeline abhängig.

Aber die deutsche Regierung hat am 17. September die Rosneft-Anteile der PCK-Raffinerie Schwedt und zwei weitere Raffinerien unter staatliche Treuhänderschaft gestellt. Sie arbeitet mit Energieunternehmen und Polen zusammen und spricht mit Kasachstan, um Ersatz für russisches Öl zu finden.

Dies geschieht im Rahmen einer Gesetzgebung, die es dem Staat erlaubt, im Notfall die Kontrolle über ausländische Unternehmen zu übernehmen.[nL5N2X48SN

Total hat erklärt, dass es seine Abhängigkeit von russischem Öl so schnell wie möglich beenden möchte.

Andere Unternehmen wie Miro, das sich ebenfalls teilweise im Besitz von Rosneft befindet und unter dieselbe Treuhänderschaft gestellt wurde, erhalten Rohöl über die Transalpine (TAL) Pipeline, die vom Mittelmeerhafen Triest über Bayern nach Karlsruhe führt. Die Bundesnetzagentur, eine Regulierungsbehörde, betreibt die Treuhandschaft.

Varo Energy, das an der bayerischen Bayernoil beteiligt ist, deren Anteile von Rosneft ebenfalls von Berlin unter Treuhänderschaft gestellt wurden, hat erklärt, dass es Rohöl aus anderen Quellen als Russland verwendet.

Deutschland bezog von Januar bis Juni 32% seines Rohöls aus Russland, gegenüber 40% vor der Invasion, wie Daten des Statistikamtes BAFA zeigen. Allein im Juni lag der Anteil Russlands an den deutschen Rohölimporten bei nur 24%.

Das meiste Öl kommt über Rotterdam, aber Deutschland betreibt auch Aufnahmeeinrichtungen im Nordseehafen von Wilhelmshaven.

Die 10 größten Raffinerien des Landes sind zusammen in der Lage, 2,1 Millionen Barrel pro Tag oder 104 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr zu verarbeiten.

Kapazität Eigentümer

Raffinerie-Betreiber

bpd mtpa

Rheinland 354.000 17,6 Shell Shell (100%)

Miro 313.000 15,6 Miro Rosneft (24%)*, Phillips 66

Continental (18,75%), Esso

Deutschland (25%), Shell

(32.25%)

Gelsenkirchen 265.000 13,2 BP BP (100%)

Schwedt 233.000 11,6 PCK Rosneft (54,17%)*, Shell

(37,5%), Eni (8,33%)

Leuna 240.000 12,0 TotalEnergies TotalEnergies (100%)

Bayernoil 206.000 10,3 Bayernoil Varo Energy (51,43%), Rosneft

(28,57%*), Eni (20%)

Ingolstadt 110.000 5,5 Gunvor Gunvor (100%)

Holborn 100.000 5,0 Holborn Oilinvest (100%)

Lingen 97.000 4,8 BP BP (100%)

Heide 90.000 4,5 Heide Klesch Gruppe (100%)

Burghausen 76.000 3,8 OMV OMV (100%)

* unter staatlicher

Treuhandschaft

Quelle: Geschäftsberichte von Shell und BP; Websites der Unternehmen; Verband der deutschen Ölindustrie en2x.