Im ständigen Ringen um Marktanteile bleibt BAT mit seiner Sparte für „New Generation Products“ (NGP), zu der Vuse, glo und Velo gehören, hinter den Erwartungen zurück. Im Jahr 2019 generierte diese Sparte einen Umsatz von 1 Milliarde Pfund, der bis 2023 auf 3 Milliarden Pfund anstieg. Dies entspricht jedoch lediglich knapp 11% des Gesamtumsatzes – ein Wachstum, das zwar vorhanden, aber erschreckend langsam ist.

Die jüngsten Halbjahreszahlen, die gestern Abend präsentiert wurden, geben wenig Anlass zur Hoffnung. Der Markt für klassische "Verbrennungsprodukte", der fast 90% des Gesamtumsatzes von BAT ausmacht, erlebt in den USA einen dramatischen Einbruch mit einem Volumenrückgang von 9%.

Diese Entwicklung ist besonders alarmierend für das britische Unternehmen, da es nach wie vor die Hälfte seines Betriebsgewinns in diesem Segment in Nordamerika erwirtschaftet.

Die Situation spiegelt die Aussagen des CEO Tadeu Marroco wider, der bereits vor sechs Monaten verkündete, dass es „keine Zukunft für Verbrennungsprodukte" gibt. 

Im Bereich der E-Zigaretten – in dem BAT behauptet, mit einem Marktanteil von 41% in Wert der weltweite Marktführer zu sein – machen zahlreiche Konkurrenten, Fälschungen und illegale Produkte es schwierig, einen gewinnbringenden Markt zu etablieren.

Ironischerweise fordert der Tabakkonzern eine strengere Regulierung – ein Schritt, der bei Beobachtern für gemischte Gefühle sorgen dürfte, angesichts der variablen Intensität, mit der sich BAT für seine Interessen einsetzt.

Das Segment für Tabak kommt nicht voran, mit sinkenden Verkaufszahlen für glo, während die Situation im Bereich der oralen Produkte mit Velo kaum besser aussieht. Hier steht BAT im direkten Vergleich mit Philip Morris, der mit seinen Produkten IQOS und Zyn durchweg überzeugt. Für weitere Details siehe unseren letzten Ergebniskommentar – Philip Morris: Hält was er verspricht.

Zusammengefasst beschleunigt sich der strukturelle Niedergang des Kerngeschäfts von BAT, während die NGP-Sparte nur mühsam an Fahrt gewinnt. Die Addition dieser beiden Trends untermauert zweifellos die aktuelle Bewertung des Unternehmens.

Trotzdem bleiben die finanziellen Ziele unverändert. Die Dividende – aktuell mit einer Rendite von 9,6% – bleibt unberührt, und durch die Veräußerung eines Teils der Beteiligungen am indischen Konglomerat ITC wird ein zurückhaltendes Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 1,6 Milliarden Pfund bis Ende 2025 ermöglicht.

Tadeu Marroco hat zugesagt, den Verschuldungsgrad bis Jahresende auf das 2- bis 2,5-fache des EBITDA zu senken. Die Analysten von MarketScreener empfehlen, sich an der oberen Grenze dieser Prognose zu orientieren.