FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Zweite Runde der französischen Wahl im Fokus der Märkte 

Die Märkte werden genau beobachten, wie französische Staatsanleihen, französische Bankaktien, der CAC-40-Index und der Euro nach der zweiten Runde der französischen Parlamentswahlen am Sonntag reagieren. Die Märkte zeigten sich zunächst erleichtert, nachdem die rechtsextreme Partei Rassemblement National von Marine Le Pen in der ersten Runde zwar die meisten Stimmen erhalten hatte, es aber unwahrscheinlich schien, dass sie die absolute Mehrheit erreichen würde. Sollte dies tatsächlich eintreten, könnten sich die Märkte weiter entspannen, auch wenn die Anleger vorsichtig bleiben, was Pläne für ein unhaltbares Niveau der Staatausgaben oder Meinungsverschiedenheiten zwischen Politikern innerhalb einer Koalition angeht, die die Entscheidungsfindung behindern könnten. "Eine mögliche politische Lähmung bedeutet, dass der Reformprozess in den kommenden Jahren ins Stocken geraten wird", schrieben die Ökonomen von Jefferies in einer Research Note.


2. Deutsche Ausfuhren sinken im Mai 

Die Reihe schwacher deutscher Konjunkturindikatoren für Mai dürfte sich fortsetzen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass nach der Produktion und den Auftragseingängen auch die Exporte gesunken sind - und zwar um 3,0 Prozent auf Monatssicht. Im April waren sie um 1,6 Prozent gestiegen. Für die Handelsbilanz wird ein saisonbereinigter Überschuss von 19,5 (April: 22,1) Milliarden Euro prognostiziert.

>>> Montag, 8. Juli 2024; 08:00


3. Mehr Lichtblicke in der Chemiebranche hierzulande? 

Wenn der Aufwärtstrend in der deutschen Chemieindustrie sich so fortsetzt, wie vor Monatsfrist vom ifo-Barometer gemessen, dann sollte aus "ersten Lichtblicken", die der Branchenverband VCI zuvor Mitte Mai für seine Mitgliedsunternehmen ausgemacht hat, mittlerweile eine gewisse Zuversicht geworden sein. Ob es bei der VCI-Halbjahresbilanz aber schon für eine weitere Erhöhung der zuletzt deutlich angehobenen Jahresprognose für die Chemie- und Pharmabranche reicht, ist allerdings fraglich. In Nordamerika hat sich die Nachfrage bisher deutlich verbessert, eine echte Erholung der Branche hängt aber vom europäischen Markt ab. Überdies belasten die hohen Energiepreise die Branche.

>>> Montag, 8. Juli 2024; 10:30


4. Powell erläutert im Kongress den Zinskurs der Fed 

Fed-Chairman Jerome Powell wird dem US-Kongress am Dienstag und Mittwoch den geldpolitischen Kurs der Notenbank erläutern - den Anfang macht der Bankenausschuss des Senats. Powell hatte bei der Konferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Sintra gesagt, dass es "gute Fortschritte bei der Rückführung der Inflation gebe, was an den Finanzmärkten durchaus registriert wurde. Aus dem Protokoll der FOMC-Sitzung vom 11./12. Juni hatte sich ergeben, dass die Mehrheit der Teilnehmer zumindest damals keine Eile mit Zinssenkungen hatte. Fed Funds Futures preisen eine Zinssenkung um 25 Basispunkte für September zu 74 Prozent ein und für November zu 83 Prozent. Für Dezember ist dann ein um 50 Basispunkte niedrigerer Leitzins zu 70 Prozent eingepreist.

>>> Dienstag, 9. Juli 2024; 16:00


5. Ukraine im Zentrum des Nato-Gipfels 

Die Staats- und Regierungschefs der 32 Nato-Mitglieder sowie ihrer Partnerländer und der Europäischen Union treffen sich vom 9. bis 11. Juli in Washington. Bei dem Gipfel wird das 75-jährige Bestehen der Nato gefeiert, im Mittelpunkt wird aber die Ukraine stehen. Der offizielle Titel des Gipfels lautet "Die Ukraine und die transatlantische Sicherheit". Die Nato ist konfrontiert mit vielen globalen Bedrohungen, insbesondere aber durch die Invasion Russlands in der Ukraine und die Beteiligung Nordkoreas an der Seite Russlands durch Waffenlieferungen. Weitere Schwerpunkte des Gipfels dürften die Steigerung der Rüstungsproduktion sein und die Bekräftigung der militärischen Bereitschaft zur Verteidigung des gesamten Nato-Gebiets. Für Generalsekretär Jens Stoltenberg wird der Nato-Gipfel in Washington der letzte reguläre vor seinem Abschied von der Militärallianz sein. Am 1. Oktober übergibt er sein Amt nach zehn Jahren an den früheren niederländischen Regierungschef Mark Rutte.

>>> Dienstag, 9. Juli 2024


6. US-Inflation sinkt im Juni 

Der Inflationsdruck in den USA dürfte im Juni abgenommen haben. Analysten rechnen laut Factset-Konsens damit, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 (April: 0,0) Prozent gestiegen sind und um 3,0 (Mai: 3,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Für die Kernverbraucherpreise wird ein monatlicher Anstieg von 0,2 (0,2) Prozent prognostiziert. Die US-Notenbank dürfte vor allem letztes mit Befriedigung sehen, hatten die Kernverbraucherpreise im ersten Quartal monatlich noch um 0,4 Prozent zugelegt.

>>> Donnerstag, 11. Juli 2024; 14:30


7. US-Großbanken profitieren von starkem Investmentbanking 

Die US-Banken haben im zweiten Quartal wieder einmal gut verdient. Profitiert haben sie wohl von einem starken Investmentbanking, weil der Markt für Fusionen und Übernahmen sowie Neuemissionen wieder angesprungen ist. Die Citigroup hat bereits signalisiert, dass sie ihre Erträge in dem Segment um 50 Prozent gesteigert hat. Auch die anhaltend hohen Zinsen in den USA sowie die solide Wirtschaft sorgen für gute Ergebnisse im Kreditgeschäft. Für die Anleger gab es bereits eine Bescherung: Nach den Ergebnissen Banken-Stresstests der Federal Reserve im Juni hatten mehrere US-Institute angekündigt, die Dividenden und die Aktienrückkäufe hochzufahren.

>>> Freitag, 12. Juli 2024

- 12:45: JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 2Q

- 14:00: Citigroup Inc, Ergebnis 2Q


Mitarbeit: Hans Bentzien, Olaf Ridder, Andreas Plecko, Matthias Goldschmidt

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DJG/kla

(END) Dow Jones Newswires

July 05, 2024 09:28 ET (13:28 GMT)