Von Margot Patrick, Emily Glazer und Juliet Chung

NEW YORK (Dow Jones)--Der Zusammenbruch des US-Hedgefonds Archegos Capital Management rückt nun offenbar ins Visier der Justizbehörden. Bundesstaatsanwälte aus New York haben von jenen Banken Informationen angefordert, die mit dem Fonds von Bill Hwang Geschäfte gemacht haben, sagten mit der Situation vertraute Personen. So seien die Staatsanwälte an die Credit Suisse, UBS, Goldman Sachs und Morgan Stanley herangetreten. Auf was sich die Untersuchung genau konzentriert, war zunächst unklar.

Strafverfolgungsbehörden leiten oft Ermittlungen ein, wenn Schocks an den Finanzmärkten von einer einzelnen Person oder kleinen Gruppe von Händlern verursacht werden. Archegos sei nicht von der Staatsanwaltschaft in Manhattan kontaktiert worden, erklärte ein Informant weiter. Zuvor hatte die Agentur Bloomberg über die Anfragen der Staatsanwaltschaft berichtet.

Der Zusammenbruch von Archegos im März hat Banken in den USA, Europa und Asien Verluste von mehr als 10 Milliarden US-Dollar eingebrockt. Archegos Capital hatte sich mit Aktiengeschäften verspekuliert und konnte den Nachschussforderungen der finanzierenden Banken nicht mehr nachkommen. Neben Credit Suisse und der japanischen Bank Nomura haben auch Goldman Sachs und Morgan Stanley dem Archegos-Capital-Chef Bill Hwang Geld geliehen für seine hochriskanten Wetten. Nach hohen Kursverlusten bei einigen Aktien mussten die Banken schließlich ihre Sicherheiten verwerten, um die ausgereichten Kredite zu decken.

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May 27, 2021 02:52 ET (06:52 GMT)