FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden am letzten Handelstag des Jahres 2022 etwas leichter erwartet. Der DAX wird 0,5 Prozent tiefer bei 14.005 Punkten gesehen, fast alle Index-Werte werden dabei etwas niedriger gestellt. Seit Jahresbeginn notiert der Index gut 11 Prozent im Minus, hat sich von dem Tief bei 11.863 Punkten am 28. September allerdings deutlich erholt. Auch der Euro-Stoxx-50 sollte ein halbes Prozent im Minus starten.

Die Umsätze dürften, wie bereits in den vergangenen Tagen, in der nachrichtenarmen Zeit zwischen Weihnachten und Silvester, dünn bleiben. Viel Zeit haben die Marktteilnehmer ohnehin nicht, schließt doch die Börse in Deutschland bereits um 14:00 Uhr. Schon eine halbe Stunde früher werden die Jahresendkurse an der Börse in London gerechnet, in Wien wird damit um 14:15 Uhr gestartet. An den anderen Börsenplätzen findet ein regulärer Handel bis zum Abend statt. Der Euro tritt mit 1,0642 Dollar auf der Stelle, auch die Anleihen konnten sich am Morgen bisher für keine Richtung entscheiden.

Bislang war Window Dressing zum Jahresultimo nur in ausgesuchten Nebenwerten der zweiten oder dritten Reihe am Aktienmarkt zu beobachten. So stiegen Morphosys, einer der Verlierer des Jahres 2022, am Vortag ohne Nachrichten um 10 Prozent, für Ad Pepper ging es sogar 15 Prozent nach oben. Cyan setzte am Vorabend die Serie der Warnungen fort, kurz vor Schluss wurde die Umsatzprognose für 2022 gesenkt, was an der Börse zu einem Rücksetzer führen dürfte.


   FTSE-100 dürfte 2022 Nullnummer abliefern 

Während die meisten Aktienindizes das Jahr 2022 im tiefroten Bereich beenden werden, zeichnet sich für den FTSE-100 in London für das ablaufende Jahr eine Nullnummer ab. Und das trotz politischer Turbulenzen und anhaltender negativer Auswirkungen des Brexit, hoher Inflation und der Krise bei den Lebenshaltungskosten.

Marktstrategin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote nennt zwei Gründe für die stabile Entwicklung des Leitindex. Zum einen hätten britische Unternehmen in diesem Jahr von der Abschwächung des Pfund profitiert, denn britische Großunternehmen erwirtschafteten den größten Teil ihrer Einnahmen in US-Dollar. Im Jahresverlauf wertete das Pfund zeitweise bis zu 23 Prozent gegenüber dem Dollar ab, aktuell liegt das Minus noch bei rund 10 Prozent. Zum anderen, und das sei der wichtigere Grund, seien Unternehmen aus den Sektoren Energie- und Bergbau in dem Index stark vertreten. Und hier hätten unter den Schwergewichten BP und Shell im Jahresvergleich um jeweils mehr als 40 Prozent zugelegt.

Kurz vor Jahresultimo gab es noch eine Unternehmensnachricht aus der Schweiz. Der Vertriebsspezialist DKSH Holding hat seine 25-Prozent-Beteiligung am Luxusuhrenhersteller Bovet Fleurier an den Mehrheitsaktionär Pascal Raffy verkauft. Die Aktie wird mit dem Gesamtmarkt zunächst etwas leichter erwartet.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:30   % YTD 
EUR/USD           1,0642        -0,2%     1,0661     1,0661   -6,4% 
EUR/JPY           141,12        -0,5%     141,83     142,12   +7,8% 
EUR/CHF           1,0824        -0,1%     1,0831     1,0824   -5,2% 
EUR/GBP           0,8838        -0,1%     0,8843     0,8841   +5,2% 
USD/JPY           132,63        -0,3%     133,04     133,33  +15,2% 
GBP/USD           1,2042        -0,1%     1,2055     1,2059  -11,0% 
USD/CNH           6,9679        -0,1%     6,9733     6,9799   +9,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        16.545,14        -0,4%  16.609,77  16.629,12  -64,2% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          78,89         78,4      +0,6%      +0,49  +14,7% 
Brent/ICE           0,00        82,26    -100,0%     -82,26  +13,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.818,80     1.810,50      +0,5%      +8,30   -0,6% 
Silber (Spot)      24,01        23,98      +0,2%      +0,04   +3,0% 
Platin (Spot)   1.066,00     1.056,85      +0,9%      +9,15   +9,8% 
Kupfer-Future       3,84         3,82      +0,5%      +0,02  -12,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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December 30, 2022 02:19 ET (07:19 GMT)