BERLIN (dpa-AFX) - Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat einen Käufer für seine Südkorea-Tochter Yogiyo gefunden. Ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Affinity und Permira sowie dem Handelsunternehmen GS Retail werde den Geschäftsbereich für 800 Milliarden koreanische Won (586 Mio Euro) übernehmen, teilte der Dax-Konzern am Freitag in Berlin mit. Die koreanischen Behörden hatten die Trennung von der Sparte zur Voraussetzung dafür gemacht, dass Delivery Hero den südkoreanischen Lieferdienst Woowa übernehmen darf.

Laut Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan liegt der erzielte Verkaufspreis für Yogiyo niedriger als am Markt und von ihm selbst erwartet.

An der Börse wurden die Neuigkeiten dennoch positiv aufgenommen. Die Delivery-Hero-Aktie machte ihre Kursverluste vom Vormittag wett und lag am Nachmittag zuletzt leicht im Plus bei 116,70 Euro. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier damit jedoch immer noch rund acht Prozent eingebüßt. Im Januar hatte sich der Konzern mit der Ausgabe neuer Aktien rund 1,2 Milliarden Euro an frischem Geld besorgt.

Nachdem die Koreaner die Frist für den Yogiyo-Verkauf vor Kurzem verlängert haben, muss Delivery-Hero den Deal bis 2. Januar 2022 über die Bühne bekommen. Den Angaben zufolge soll die Trennung nun bis Ende 2021 vollzogen werden.

Delivery Hero hatte die Übernahme von Woowa bereits Ende 2019 angekündigt. Von dem damals genannten Kaufpreis von 3,6 Milliarden Euro wollte das Unternehmen über die Hälfte mit eigenen Anteilsscheinen bezahlen. Weil deren Kurs in der Zwischenzeit stark zulegte, war der ursprünglich berechnete Kaufpreis schnell überholt. Die Übernahme wurde Anfang März 2021 vollzogen.

Mit Yogiyo und der Woowa-Marke Baedal Minjok wäre Delivery Hero in Südkorea laut Angaben der südkoreanischen Kartellbehörde von Ende 2020 auf einen Marktanteil von 99,2 Prozent gekommen. Daher hatten die Aufseher den Verkauf von Yogiyo zur Auflage gemacht./stw/lew/jha/