Deutsche Börse Group

Halbjahres- finanzbericht

Quartal 2/2023

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2023

Konzernzwischenlagebericht | Quartalsergebnis im Überblick

Konzernzwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Q2/2023: Gruppe Deutsche Börse verzeichnet zum Halbjahr deutlichen Ergebniszuwachs

Quartalsergebnis im Überblick

  • Unsere Nettoerlöse stiegen im zweiten Quartal 2023 um 20 Prozent auf 1.220,6 Mio., maßgeblich getrieben durch ein starkes Nettozinsergebnis aus dem Bankgeschäft.
  • Unser Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich auf 733,0 Mio., ein Anstieg von 25 Prozent.
  • Der unseren Anteilseignern zuzurechnende Periodenüberschuss lag bei 443,2 Mio. und somit
    30 Prozent über dem Vorjahresquartal. Das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten belief sich auf 2,52 .
  • Aufgrund der sehr guten Entwicklung im ersten Halbjahr 2023 und des Ausblicks auf den weiteren Jahresverlauf rechnen wir damit, unsere Prognose für 2023 zu übertreffen.
  • Am 27. April 2023 haben wir ein freiwilliges öffentliches Bar-Übernahmeangebot für SimCorp A/S (SimCorp) und die Kombination von Qontigo und ISS angekündigt. Beide Geschäftsfelder planen wir im vierten Quartal 2023 in dem neuen Segment "Investment Management Solutions" zusammen zu führen.

1

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2023

Konzernzwischenlagebericht | Grundlagen des Konzerns

Konzernzwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Konzern-Zwischenlagebericht Q2/2023

Grundlagen des Konzerns

Die im Geschäftsbericht 2022 auf den Seiten 22 bis 25 beschriebenen Grundlagen des Konzerns sind nach wie vor gültig.

Vergleichbarkeit von Angaben

Veränderungen im Konsolidierungskreis

Im ersten Halbjahr 2023 gab es keine wesentlichen Veränderungen im Konsolidierungskreis.

Wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Details zu den wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden in Erläuterung 14 zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufgeführt.

Wirtschaftsbericht

Im ersten Halbjahr 2023 bestimmten die hohen Inflationsraten auf beiden Seiten des Atlantiks sowie eine damit einhergehende straffe Geldpolitik der Notenbanken die Finanzmärkte. Auch wenn teilweise Rückgänge der Inflation gegen Ende des zweiten Quartals zu verzeichnen waren, liegen die Inflationsaussichten dennoch über der angestrebten Stabilitätsnorm. Marktteilnehmende rechnen daher nicht mit einer kurzfristigen Änderung der eingeschlagenen Zinsmaßnahmen seitens der Notenbanken. Zum Ende des ersten Halbjahres 2023 belief sich die Zinsspanne der US-Notenbank auf 5,00 -

5,25 Prozent, die EZB erhöhte den Einlagenzins auf 3,50 Prozent. Dennoch stieg der Nettoabsatz inländischer Inhaberschuldverschreibungen zwischen Januar und Mai im Zuge günstigerer Konjunkturmeldungen gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent. Unsicherheiten, welche durch die Zahlungsunfähigkeit einiger US-Banken einerseits sowie die Entwicklungen am Schweizer Bankenmarkt andererseits hervorgerufen wurden, reflektierten sich, gemessen am VSTOXX, nur temporär in einem Anstieg der Marktvolatilität. Im Laufe des zweiten Quartals 2023 reduzierte sich die Marktvolatilität weiter und erreichte den niedrigsten Stand seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Gleichzeitig entspannte sich die Lage an den Strom- und Gasmärkten, begünstigt durch einen milden Winter sowie eine hohe Gasbevorratung.

Vor dem Hintergrund des beschriebenen ökonomischen Umfelds hat der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Aprilschätzung den Ausblick für das Jahr 2023 gegenüber Januar nur leicht korrigiert. Für das globale Wirtschaftswachstum wird ein Anstieg von 2,8 Prozent (‒0,1 Prozentpunkte) und für die Eurozone ein Wachstum von 0,8 Prozent (+0,1 Prozentpunkte) prognostiziert. Für Deutschland sieht der IWF hingegen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,1 Prozent (‒0,2 Prozentpunkte).

2

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2023

Konzernzwischenlagebericht | Wirtschaftsbericht

Konzernzwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Über die beschriebenen Auswirkungen hinaus haben sich die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen im Vergleich zur Darstellung in unserem Geschäftsbericht 2022 (Seite 30) nicht wesentlich geändert.

Ertragslage

Kennzahlen zur Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse

2. Quartal

1. Halbjahr

(01.04.-30.06.)

(01.01.-30.06.)

2023

2022

Veränderung

2023

2022

Veränderung

Mio.

Mio.

%

Mio.

Mio.

%

Umsatzerlöse

1.191,0

1.151,7

3

2.441,0

2.339,3

4

Treasury-Ergebnis aus dem

Bankgeschäft und ähnlichen Geschäften

259,8

78,2

232

486,7

138,5

251

Sonstige betriebliche Erträge

18,8

23,6

- 20

23,3

79,8

- 71

Gesamterlöse

1.469,6

1.253,5

17

2.951,0

2.557,6

15

Volumenabhängige Kosten

- 249,0

- 235,7

6

- 499,2

- 478,2

4

Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich

volumenabhängiger Kosten)

1.220,6

1.017,8

20

2.451,8

2.079,4

18

Personalaufwand

- 315,3

- 299,1

5

- 632,4

- 584,4

8

Sonstige betriebliche Aufwendungen

- 156,7

- 133,0

18

- 292,3

- 254,4

15

Operative Kosten

- 472,0

- 432,1

9

- 924,7

- 838,8

10

Ergebnis aus Finanzanlagen

- 15,6

- 0,8

1.850

- 22,0

31,7

- 169

Ergebnis vor Zinsen, Steuern u.

Abschreibungen (EBITDA)

733,0

584,9

25

1.505,1

1.272,3

18

Abschreibung und

Wertminderungsaufwand

- 90,0

- 81,6

10

- 178,3

- 166,0

7

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

643,0

503,3

28

1.326,8

1.106,3

20

Finanzergebnis

- 10,3

- 25,7

- 60

- 19,4

- 34,5

- 44

Periodenergebnis vor Steuern (EBT)

632,7

477,6

32

1.307,4

1.071,8

22

Steuern vom Einkommen und Ertrag

- 171,5

- 124,1

38

- 352,9

- 278,7

27

Periodenüberschuss

461,2

353,5

30

954,5

793,1

20

Den Anteilseignern der Deutsche Börse

AG zuzurechnender Periodenüberschuss

443,2

341,1

30

916,5

761,9

20

davon den nicht beherrschenden

Gesellschaftern zuzurechnen

18,0

12,4

45

38,0

31,2

22

Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€)

2,41

1,86

30

4,99

4,15

20

Ergebnis je Aktie vor

Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS)

2,52

1,98

27

5,22

4,38

19

Mit Bezug auf das im Wirtschaftsbericht beschriebene ökonomische Umfeld stellte sich die Ertragslage unserer Gruppe im zweiten Quartal 2023 ähnlich der des ersten Quartals dar. Während sich weitere Zinsanhebungen der Notenbanken deutlich positiv auf die Entwicklung der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im Segment Securities Services auswirkten, führte eine niedrigere Marktvolatilität, gemessen am VSTOXX, im Segment Trading & Clearing zu einem Rückgang im Handel mit Finanzderivaten. Im Bereich Commodities hingegen, führte eine geringere Volatilität an den Strom- und

3

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2023

Konzernzwischenlagebericht | Wirtschaftsbericht

Konzernzwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Gasmärkten zu geringeren Anforderungen an zu hinterlegende Sicherheiten und damit zu neuen Handelskapazitäten unter den Marktteilnehmenden, insbesondere im Handel mit Stromderivaten. Im zweiten Quartal stiegen unsere Nettoerlöse vor diesem Hintergrund um 20 Prozent auf 1.220,6 Mio. (Q2/22: 1.017,8 Mio. ) an. Dabei entfielen 6 Prozent auf strukturelles Nettoerlöswachstum, welches u. a. von Marktanteilsgewinnen und Produktinnovationen im Segment Trading & Clearing sowie der Gewinnung und dem Ausbau von Kundenbeziehungen im Segment Data & Analytics profitierte. Unsere zyklischen Wachstumseffekte von 14 Prozent sind im Wesentlichen auf den Anstieg der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im Segment Securities Services zurückzuführen. Zudem enthielten die Nettoerlöse einen Einmaleffekt aus der Erstattung von Rechtskosten in Höhe von rund 11 Mio. (Segment Trading & Clearing, Finanzderivate). Unsere Nettoerlöse der Vorjahresperiode profitierten überdies von einem positiven Einmaleffekt in Höhe von 13 Mio. aus der Entkonsolidierung der Tradegate Exchange GmbH (Segment Trading & Clearing, Wertpapiere).

Unsere operativen Kosten beliefen sich im zweiten Quartal auf 472,0 Mio. (Q2/22: 432,1 Mio. ). Der Anstieg von 9 Prozent ist auf Inflationseffekte, eine höhere Anzahl von Mitarbeitenden sowie Investitionen in Wachstumsprojekte zurückzuführen. Aufgrund der starken Geschäftsentwicklung hat sich außerdem die Zuführung zur variablen Vergütung im ersten Halbjahr erhöht.

Unser Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg entsprechend um 25 Prozent auf 733,0 Mio. (Q2/22: 584,9 Mio. ). Das im EBITDA einbezogene Ergebnis aus Finanzanlagen reduzierte sich u. a. durch Bewertungseffekte aus Minderheitenbeteiligungen auf -15,6 Mio. (Q2/22: -0,8 Mio. ). Im Zuge der Übernahme von Minderheitenanteilen an der ISS und der angestrebten Bündelung von Kompetenzen in unserem Segment Data & Analytics führten einmalige Bewertungsanpassungen einer bedingten Kaufpreiskomponente zu Belastungen in Höhe von 9 Mio. .

Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen beliefen sich auf 90,0 Mio. (Q2/22:

81,6 Mio. ). Darin enthalten sind Kaufpreisallokationseffekte erworbener Unternehmen von insgesamt 29,1 Mio. . Unser Finanzergebnis verbesserte sich auf -10,3 Mio. (Q2/22: -25,7 Mio. ), wobei unser Finanzergebnis in der Vorjahresperiode maßgeblich von der Bildung von Zinsrückstellungen für erwartete Steuerzahlungen beeinflusst wurde.

Im zweiten Quartal 2023 lag damit der unseren Anteilseignern zuzurechnende Periodenüberschuss bei 443,2 Mio. (Q2/22: 341,1 Mio. ), ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich auf 2,41 (Q2/22: 1,86 ) bei durchschnittlich 183,7 Mio. Aktien. Unser Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten (Cash EPS) lag bei 2,52 (Q2/22:

1,98 ).

Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, kommentierte die Entwicklung wie folgt: "Das Ergebnis im ersten Halbjahr lag deutlich über unseren Erwartungen. Neben dem fortlaufenden strukturellen Wachstum haben die immer weiter gestiegenen Zinsen unser Geschäft zusätzlich beflügelt. Wir gehen davon aus, dass wir unsere Prognose im laufenden Geschäftsjahr übertreffen werden." Zum Stand bei der geplanten Übernahme von SimCorp sagte Pottmeyer: "Seit der Ankündigung im April haben wir von allen Seiten viele positive Rückmeldungen erhalten. Bis auf das Anmeldeverfahren bei der EU-Kommission wurden alle regulatorischen Freigaben bereits erteilt. Wir liegen damit voll im Zeitplan."

4

Attachments

  • Original Link
  • Original Document
  • Permalink

Disclaimer

Deutsche Börse AG published this content on 25 July 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 July 2023 17:03:01 UTC.