FRANKFURT (Dow Jones)--Die skandalumwitterte Aktie des Zahlungsdienstleisters Wirecard wird am Montag, 15. November, letztmals an der Frankfurter Börse gehandelt. Wie die Deutsche Börse bereits am Freitag mitteilte, wird die Preisermittlung eingestellt. Die Aktie kostete zuletzt in Frankfurt nur noch rund 5 Cent, wobei sie ihren Wert mit der Ankündigung des Handelsendes am Freitag von knapp 15 Cent nochmals mehr als halbiert hatte.

Im September 2018 hatte der Kurs noch bei 199 Euro gelegen, seinerzeit hatte die Aktie auch den Sprung in den deutschen Auswahlindex DAX der 30 wichtigsten deutschen Unternehmen geschafft. In der Zeit danach gab es immer wieder Meldungen - insbesondere von der Financial Times - die Zweifel am tatsächlichen Erfolg des Unternehmens schürten und Unregelmäßgkeiten anprangerten. Diese führten zwar mehrfach zu Kursabstürzen, von diesen konnte sich die Aktie aber meist nach und nach wieder erholen.

Im Juni 2020 kam dann der große Knall und das Unternehmen meldete Insolvenz an, weil fast 2 Milliarden Euro fehlten. Was folgte war nicht nur der Rauswurf der Aktie aus dem DAX, sondern auch eine Überprüfung der DAX-Regularien, so dass zukünftig die Insolvenz eines DAX-Unternehmens zu dessen umgehender Verbannung aus dem Leitindex führt.

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November 15, 2021 06:48 ET (11:48 GMT)