Von Manuel Priego Thimmel

-- Deutsche Börse profitiert von höherer Marktvolatilität

-- Deutsche Börse mit zyklischem, strukturellem und M&A-Wachstum

-- Pottmeyer: Erstes Quartal deutlich über unseren Erwartungen

-- Deutsche Börse hat Kosten im Griff

(Details: Neu)

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Börse ist im Auftaktquartal des neuen Jahres kräftig gewachsen. Sowohl die Nettoerlöse wie auch die Ergebnisse stiegen stark an. Neben strukturellen Wachstum profitierte der Börsenbetreiber von zyklischem Rückenwind sowie M&A-Wachstum. Der Krieg in der Ukraine hat einen erhöhten Absicherungsbedarf der Anleger ausgelöst. Das Unternehmen geht nun davon aus, die bisher kommunizierten Jahresziele zu übertreffen.

Die Nettoerlöse stiegen im ersten Quartal auf 1.062 Millionen Euro von 855 Millionen im Vorjahreszeitraum. Damit wurde die Konsensprognose der Analysten von 1.042 Millionen Euro übertroffen.


   Wachstumstreiber volatilitätsbedingte höhere Marktaktivität im Segment Trading & Clearing 

Wesentlicher Treiber des zyklischen Nettoerlöswachstums war die volatilitätsbedingte höhere Marktaktivität im Segment Trading & Clearing über alle Anlageklassen hinweg. Insbesondere profitierten Indexderivate sowie Strom- und Gasprodukte von einem gestiegenen Absicherungsbedarf der Marktteilnehmer. Das strukturelle Nettoerlöswachstum wurde unter anderem durch Produktinnovationen im Bereich Finanzderivate sowie einer gestiegen Nachfrage nach ESG-Produkten erzielt. Das M&A-Wachstum war vor allem auf die abgeschlossene Akquisition von ISS zurückzuführen.

Das EBITDA erhöhte sich im Auftaktquartal auf 687 Millionen von 521 Millionen Euro. Die Prognose der Analysten von 646 Millionen Euro wurde damit ebenfalls geschlagen. Hierin enthalten ist das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von 32,5 Millionen Euro, das auf Veräußerungen von kleineren Beteiligungen und der höheren Marktbewertung der Illuminate-FinTech-Fonds zurückzuführen ist.

Der Nachsteuergewinn stieg auf 420 Millionen Euro nach 317 Millionen zuvor - erwartet wurden 388 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 2,29 Euro nach 1,73 Euro im Vorjahreszeitraum. Der Marktkonsens lag bei 2,13 Euro.

Die operativen Kosten beliefen sich im ersten Quartal 2022 auf 407 Millionen Euro nach 347 Millionen und trafen damit praktisch die Marktschätzung von 409 Millionen. Der Anstieg ist zum einen auf das M&A-bezogene Wachstum, insbesondere auf den Erwerb der ISS, zurückzuführen. Zum anderen hat die Deutsche Börse Investitionen in Wachstum und Infrastruktur leicht gesteigert.


   Pottmeyer: Rechnen damit, die Prognose für das laufende Geschäftsjahr zu übertreffen 

Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, kommentierte das Ergebnis wie folgt: "Das erste Quartal 2022 lag deutlich über unseren Erwartungen. Alle drei Wachstumskomponenten unseres Geschäfts - das strukturelle, das zyklische und das M&A-Nettoerlöswachstum - zahlten gleichermaßen auf das außergewöhnlich gute Ergebnis ein. Wir rechnen daher derzeit damit, die Prognose für das laufende Geschäftsjahr zu übertreffen."

Die Deutsche Börse hat die Ziele für das laufende Jahr nach oben angepasst: Der Konzern strebt 2022 nun einen Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 3,8 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von mehr als 2,2 Milliarden Euro an.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/jhe

(END) Dow Jones Newswires

April 25, 2022 13:53 ET (17:53 GMT)