01.03.2021 / 28 MINT-Stipendiatinnen entwickelten in nur fünf Monaten eine patenreife Lösung für smarte, energieautonome Mobilfunkstandorte. Eine Kooperation zwischen dem Frauenkarrierenetzwerk Femtec und der Telekom ermöglichte das Projekt. Nun präsentierten sie ihre Ergebnisse.

Zu Beginn des Projekts im September 2020 konnten die Teilnehmerinnen noch nicht ahnen, wohin die Reise gehen würde. Die Nachwuchstalente der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik) hatten sich allesamt freiwillig für das Thema entschieden. Im Zentrum standen keine geringeren Fragen wie: Wie lässt sich der Stromverbrauch von Mobilfunkstationen intelligent steuern, wie kann man Energien aus nachhaltigen Quellen vor Ort erzeugen und die gewonnene Energie speichern?

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen dem Frauenkarriereförderungsnetzwerk Femtec und der Telekom sollten sie in den nächsten fünf Monaten gemeinsam mit Telekom Experten Ideen für Umsetzungsmöglichkeiten entwickeln. Der Ansporn: Zum einen arbeiteten die Nachwuchstalente hautnah an einem innovativen und digitalen Wachstumsfeld mit und zum anderen leisten sie mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Klimawandel.

Auf einen raketenartigen Start folgte eine wochenlange intensive Zusammenarbeit mit dem Ergebnis patentreifer Innovationsideen für energieautonome Mobilfunkstandorte. Auf der virtuellen Abschlussveranstaltung, der 'Femtec Innovationswerkstatt', lüfteten die Teilnehmerinnen nun den Vorhang und präsentierten erstmals ihre Ergebnisse. Neben Mitarbeitern des Innovationsbereichs war auch Claudia Nemat, Vorständin für Innovation und Technik bei der Telekom, mit dabei und eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag.

Die Idee: Der energieautarke Mobilfunkstandort von morgen

Ausgangspunkt der von den Teilnehmerinnen entwickelten Lösung war die Erschließung von sogenannten 'weißen Flecken' (white spots). Gemeint sind Orte, an denen derzeit keine Mobilfunkversorgung sichergestellt werden kann. Um eine vom Stromnetz unabhängige Energieversorgung für die Mobilfunkantenne bereitzustellen, haben die Stipendiatinnen an einer alternativen Stromversorgung durch bestehende und innovative erneuerbare Energien geforscht.

Nach einer ausführlichen Betrachtung der Möglichkeiten, haben sich die Nachwuchswissenschaftlerinnen bei der Arbeit auf die Energiegewinnung aus Wind und Solar fokussiert und die neuesten Speichermöglichkeiten bewertet. Als Teil der Lösung entwickelten sie den Prototypen eines GPS-basierten Planungstools, das automatisiert relevante Parameter, wie zum Beispiel geographische, ökonomische und topologische Beschaffenheiten vergleicht. Daraus können in Zukunft entsprechende Empfehlung abgeleitet werden, wo und in welcher Kombination das Konzept eines stromautonomen Standortes realisiert werden kann. Um an dem Mobilfunkstandort den Energieverbrauch intelligent zu steuern, arbeiteten sie parallel an einer intelligenten Software, die den Austausch zwischen der Energiequelle und den Verbrauchern so effizient wie möglich reguliert. Im Vordergrund stand hier, den ressourcenschonenden und zuverlässigen Betrieb eines Standorts sicherzustellen. Zur Speicherung der nicht direkt zu verwendenden Energie als Reserve, forschten sie außerdem an einer innovativen nachhaltigen (CO2-neutralen) Energie-Speichermöglichkeit. Und ihre Idee überzeugte auch die Experten der Telekom. Kurz vor der Abschlusspräsentation wurde eine Lösung als Patent für das Unternehmen angemeldet.

Mehr über die Femtec Innovationswerkstatt und Talentförderung

Seit 2007 ist die Telekom Kooperationspartner der Femtec Innovationswerkstatt, einem studienbegleitenden Career-Building Programm für MINT-Studentinnen, das sich das Entwickeln und Fördern von weiblichem MINT-Nachwuchs zum Ziel gesetzt hat. Die Telekom unterstützt dieses Vorhaben, denn der Konzern bietet Absolventinnen der MINT-Fächer spannende Einstiegs- und Entwicklungschancen. Im Rahmen der regelmäßigen Zusammenarbeit an Innovationsthemenund digitalen Wachstumsfeldern, erfahren die Stipendiatinnen aus erster Hand, welche vielfältigen Innovationsthemen und beruflichen Perspektiven die Telekom bietet.

Und wie kam es zu dem Forschungsprojekt 'Energieautonomer Mobilfunkstandort'?

In diesem Jahr hat das Technology & Innovation Programm mit Fokus auf nachhaltige und energieeffiziente Netztechnologien der Telekom, unter der Verantwortung von Leif Heitzer, die Planung und Umsetzung übernommen und in Zusammenarbeit mit der Deutsche Funkturm GmbH (DFMG), Power And Air Condition Solution Management GmbH (PASM) und der Technik Deutschland etwas wirklich Spannendes auf die Beine gestellt. Es hatte sich mit dem Projekt bei der Femtec Innovationswerkstatt beworben und einen der beiden Finalisten Plätze gewonnen.

Übrigens: Als Teil des konzernübergreifenden Nachhaltigkeitsprogramms'We care for our Planet' zielt das Programm darauf ab, mit der Industrie innovative technische Lösungen für nachhaltige und energieeffiziente Netztechnologien und deren Betrieb zu entwickeln. Und somit den CO2-Fußabdruck des Konzerns zu minimieren, während die zunehmende digitale Vernetzung viel Energie benötigt.

Die virtuelle Veranstaltung auf einen Blick

Eine Kooperation zwischen dem Frauenkarrierenetzwerk Femtec und der Telekom. 28 MINT-Stipendiatinnen entwickelten in nur fünf Monaten eine patentreife Lösung für smarte, energieautonome Mobilfunkstandorte.

In ihrem Impulsvortrag betonte Claudia Nemat, Vorständin für Innovation & Technik, die Wichtigkeit von weiblicher MINT-Förderung und Verantwortung. 'Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur klimafreundlich zu sein, sondern auch zukunftssicher, wirtschaftlich tragfähig und soziale und digitale Verantwortung zu übernehmen.'

'Als Challenge haben wir die Studentinnen eingeladen, ein mögliches Konzept von der Standortplanung, über die Gestaltung von Energiespeicherung und -reduzierung, bis hin zu Möglichkeiten des Energiemanagements und der Energieerzeugung zu erstellen', erklärt Sonja Schmitt aus dem Bereich Innovation & Technik. Sie stand den Femtec Stipendiatinnen als Projektleiterin bei der Telekom in der gesamten Zeit zur Seite.

In ihrer Abschlusspräsentation stellen die Nachwuchskräfte ihre Ergebnisse vor. Das Ergebnis war so gut, dass es kurz vor der Abschlusspräsentation als Patent für die Telekom angemeldet wurde.

'Was mich generell dazu bewegt hat bei der Innovationswerkstatt mitzumachen, war mein Wunsch neben dem Studium noch praktische Erfahrungen in einem Unternehmen zu sammeln und hier an einem größeren Projekt mitzuwirken. Ich habe auch mit anderen Jahrgängen über die Werkstatt gesprochen und sehr oft gehört, dass das eine großartige Chance ist und eine einzigartige Erfahrung in einer so großen Gruppe von gleichaltrigen an einem Projekt zu arbeiten.' Ana Bendiek Laranjo, studiert Bauingenieurwesen (B.Sc). Ihr Motto: Audeamus! (Anmerkung der Redaktion: Was für 'Let us dare!' steht.)

'Im großen Kontext hat Nachhaltigkeit für mich viel mit dem Verantwortungsbewusstsein gegenüber zukünftigen Generationen zu tun. Ich möchte etwas hinterlassen was auch für zukünftige Generation lebenswert ist.' Hannah Romberg, studiert Energietechnik mit der Vertiefung Regenerative Energietechniken (M. Sc.). Ihr Motto: 'Have fun and keep moving!'

'An den Themen Nachhaltigkeit und Energie Effizienz zu arbeiten ist ein klares Ziel für mich. Mein langfristiges Ziel ist es in der Industrie Nachhaltigkeitsstrategien zu implementieren. Gerade in unserer Generation ist es DAS Thema woran viele beteiligt sein möchten, da wir die Auswirkungen der Klimakrise hautnah miterleben werden und so einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung dieser Krise leisten können.' Sophia Laurel von Berg, studiert technischen Umweltschutz (M. Sc.). Ihr Motto: 'Let's spread the spirit.'

Nach der Veranstaltung gab es minutenlang virtuellen Applaus. In der anschließenden Q&A Session waren sich die Zuhörer einig: Es ist beeindruckend, was in so kurzer Zeit entwickelt und sogar zur Patentreife gebracht wurde. Auch seitens der Stipendiatinnen herrschte große Zufriedenheit. Sie haben sich per Fotocollage bedankt.

Bis zum 14.03.21 können sich MINT-Studentinnen weltweit mit ihrer Bachelor- oder Masterarbeit für den Frauen-MINT-Award 2021 bewerben. Die beste Arbeit in den Kategorien Cloud, IoT, AI, CyberSecurity oder Netze wird mit 3.000€ prämiert. Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier.
Einblicke in die Preisverleihung vom vergangenen Jahr gibt es hier.

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Deutsche Telekom AG published this content on 04 March 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 04 March 2021 09:34:04 UTC.