BIELEFELD (dpa-AFX) - Der japanische Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori bindet seine früher unter dem Namen Gildemeister bekannte deutsche Tochter stärker an sich. Die Japaner haben ihre Beteiligung an dem Unternehmen auf über 75 Prozent erhöht, wie die inzwischen auch unter DMG Mori firmierende Gesellschaft aus Bielefeld am Mittwoch mitteilte. Die Mutter will nun mit der Tochter über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag verhandeln. Unternehmenschef Rüdiger Kapitza räumt unterdessen seinen Stuhl, nach 20-jähriger Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender hat er sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt.

Der Aufsichtsrat werde sich in seiner nächsten Sitzung mit der Frage der künftigen Führung und Weiterentwicklung des Unternehmens befassen, hieß es weiter. Angesichts der neuesten Nachrichten hat die deutsche DMG Mori ihre eigentlich für den 6. Mai geplante Hauptversammlung auf einen späteren, noch offenen Termin verschoben.

Der Aktienkurs der deutschen Gesellschaft sprang nach den Nachrichten um gut 16 Prozent in die Höhe und erreichte am frühen Nachmittag mit 46,00 Euro den höchsten Stand ihrer Geschichte. Zuletzt lag die Aktie nur noch mit 3,66 Prozent im Plus bei 41,10 Euro, war aber immer noch stärkster Wert im MDax .

Der ehemalige Gildemeister-Konzern arbeitet mit den Japanern seit 2009 zunehmend enger zusammen. In den vergangenen Jahren hatten sich beide Unternehmen jeweils am anderen beteiligt. Die Umbenennung der Bielefelder Gesellschaft war ein weiteres Symbol für die enge Verflechtung mit dem japanischen Konzern gleichen Namens. Zunächst firmierten beide unter DMG Mori Seiki, dann strichen sie den dritten Namensbestandteil und nennen sich nur noch DMG Mori. Seit knapp einem Jahr halten die Japaner die Mehrheit an ihrer deutschen Tochter.

DMG Mori baut Spezialmaschinen für Industrie und Handwerksunternehmen, darunter Dreh- und Fräsmaschinen, Lasertechnik sowie Mess- und Steuergeräte./stw/stk/stb

Unternehmen im Artikel: DMG Mori AG, DMG Mori Co Ltd