Zürich (awp) - Die Aktien von Dufry gewinnen am Dienstagmorgen an Terrain. Der Reisedetailhändler hat sich im ersten Halbjahr schneller von der Corona-Krise erholt als erwartet. Gleichzeitig trüben politische Unsicherheit die Sicht nach vorne.

Um 9.50 Uhr legen die Dufry-Aktien 3,4 Prozent auf 39,96 Franken zu. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI liegt gleichzeitig mit 0,4 Prozent im Minus.

Das von Dufry publizierte Zahlenset bot insgesamt wenig Überraschungen, nachdem einige Eckwerte bereits Mitte Juli anlässlich der Übernahme von Autogrill angekündigt wurden. Positiv überraschen konnte aber die Profitabilität.

Der Analyst von Oddo BHF spricht in einem ersten Kommentar von "sehr guten" Halbjahresergebnissen, die eine kontinuierliche Verbesserung über die letzten Monate hinweg zeigten. Das Vorkrisenniveau sei dabei in einigen Regionen bereits übertroffen worden.

Die UBS streicht die Entwicklung des Cash-Flows positiv hervor, wobei das Timing bei den Investitionen, Steuern und Konzessionsabgaben wohl unterstützend gewirkt habe. Aufgrund der insgesamt starken Nachfrage bestehe auch wenig Bedarf für verkaufsfördernde Promotionen in den Läden.

Der Verzicht auf eine Guidance sei aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheiten verständlich, schreibt die Bank Vontobel. Das Management werde wohl erst anlässlich des Investorentages von Anfang September einen genaueren Ausblick kommunizieren.

Skeptischer zeigt sich die ZKB: Das Tempo für die Erholung von der Pandemie werde mit Blick nach vorne wohl überschätzt. Gleichzeitig stehe das Unternehmen mit der Integration von Autogrill vor einem "herausfordernden und zeitintensiven" Projekt, so der zuständige Experte.

an/uh