Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung verlängert die Treuhandschaft für den Rosneft-Russland-Anteil an der ostdeutschen Raffinerie PCK Schwedt in Brandenburg.

Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag von mit dem Thema vertrauten Quellen. Damit wird eine Entscheidung über eine mögliche Verstaatlichung erneut vorerst aufgeschoben. Grund sei, dass Rosneft ein ernsthaftes Verkaufsinteresse seiner Anteile signalisiert habe, hieß es.

Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine war die Rosneft-Mehrheitsbeteiligung von 54,17 Prozent einer deutschen Treuhandverwaltung unterstellt worden, damit die ostdeutsche Raffinerie nicht länger russisches Öl nutzt. Diese Treuhandverwaltung wurde bereits mehrmals verlängert und wäre im demnächst auslaufen.

Die Raffinerie erhält Öl aus Polen und war zuletzt nicht voll ausgelastet. Potenzielle polnische Investoren hatten deutlich gemacht, dass sie in die PCK-Raffinerie nur nach einem Rückzug von Rosneft einsteigen würden. Die PCK-Raffinerie Schwedt spielt mit ihren gut 3000 direkt und indirekt Beschäftigten für die Versorgung von Ostdeutschland mit Benzin und anderen Raffinerieprodukten eine zentrale Rolle. Auch Teile Westpolens und der Flughafen Berlin-Brandenburg werden von Schwedt versorgt.

(Bericht von Andreas Rinke und Holger Hansen; redigiert von ..... Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)