ZÜRICH (Dow Jones)--Am schweizerischen Aktienmarkt sind am Dienstag Gewinne eingestrichen worden nach den Aufschlägen zu Wochenbeginn. Damit verpufften überraschend positive Handelsdaten aus China. Anleger konzentrierten sich stattdessen auf schwache Daten aus Deutschland. Dort waren die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten laut ZEW im September drastisch gesunken - und dies deutlicher als ohnehin befürchtet. Die angeführten Gründe Chipmangel und Ressourcenverknappung in der Bauwirtschaft träfen auch die Schweiz, hieß es. Übergeordnet sorgte auch die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag für Zurückhaltung. Der EZB-Rat dürfte seine Grundsatzentscheidung über ein Ende oder eine Fortführung des Pandemiekaufprogramms PEPP auf Dezember vertagen. Der SMI gab 0,7 Prozent auf 12.344 Punkte ab. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 25,19 (zuvor: 20,56) Millionen Aktien.

Den schwächsten SMI-Wert stellten erneut Holcim mit einem Abschlag von diesmal 3,1 Prozent. Dem Zementhersteller drohen wegen seiner Syrien-Geschäfte hohe Geldstrafen in Frankreich. Das Oberste französische Gericht hob eine frühere Entscheidung gegen Fusionspartner Lafarge auf und bestätigte die Ermittlungen wegen Terrorfinanzierung. Für wenig Bewegung sorgten die Geschäftszahlen von Partners Group. Der Vermögensverwalter hatte laut Citigroup erneut gute Ergebnisse vorgelegt. Auch Jefferies lobte den Zahlenausweis. Die Aktie schloss gleichwohl fast unverändert.

Die positiven Daten aus China verliehen Richemont (+2,4%) und Swatch (+3%) Rückenwind. Für beide Luxusgüterkonzerne ist der chinesische Markt von zentraler Bedeutung. Adecco sanken nach einem Zukauf in Frankreich um 0,5 Prozent. Die Analysten von Jefferies sahen durch die Akquisition eine Steigerung des Gewinns je Aktie um weniger als 1 Prozent. Swiss Re hielten sich mit unveränderter Tendenz besser als der Gesamtmarkt. Wettbewerber Munich Re rechnet mit höheren Preisen für Rückversicherungsleistungen.

Unter den Nebenwerten verloren Relief Therapeutics 8,8 Prozent. Zwischen der Biotechnologiegesellschaft und US-Partner NRx gibt es Streit, Relief distanzierte sich von Aussagen des Partners.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/mgo

(END) Dow Jones Newswires

September 07, 2021 11:48 ET (15:48 GMT)