NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen ist die Wall Street zur Wochenmitte in den Handel gestartet und holt damit die Vortagesabgaben wieder auf. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,7 Prozent auf 33.209 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,8 Prozent zu und für den Nasdaq-Composite geht es um 1,2 Prozent nach oben. Der Mittwoch läutet zwar einen neuen Handelsmonat ein, allerdings erwarten nur wenige Marktteilnehmer eine Atempause von der anhaltend hohen Volatilität.

Viele Investoren sind nach wie vor besorgt über das Tempo der Zinserhöhungen der US-Notenbank und darüber, ob dies die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen wird. Acht der vergangenen 11 längeren Zinserhöhungszyklen der Fed endeten schließlich in einer Rezession, so die Analysten der Deutschen Bank. Dennoch gebe es auch Investoren, die davon ausgehen, dass eine Rezession nicht kommen müsse und eine signifikante Verlangsamung der Wirtschaft noch viele Monate entfernt sein könnte, heißt es von einem Beobachter. Dies habe einige Anleger dazu veranlasst, in den Markt einzusteigen und Aktien mit niedrigen Bewertungen zu kaufen.

Für Bewegung könnten die anstehenden US-Konjunkturdaten kurz nach der Eröffnung sorgen. Neben dem Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Mai in zweiter Lesung steht vor allem der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe, ebenfalls für Mai, im Fokus. Dazu kommen noch die Bauausgaben für April. Mit Interesse wird außerdem auf den Konjunkturbericht der US-Notenbank ("Beige Book") geschaut, der im späten Handelsverlauf veröffentlicht wird.


   Ölpreise legen wieder zu 

Die Erdölpreise ziehen wieder an, liegen aber klar unter den Tageshochs vom Dienstag. "Das Öl-Embargo der EU würde wahrscheinlich dazu führen, dass bis Jahresende 2022 weniger Rohöl auf dem Markt ist, was die ohnehin schon sehr angespannte Lage im vierten Quartal noch weiter verschärfen würde", so die Analysten von Cowen.

Der Preisrückgang am Vorabend sei in Reaktion auf einen Bericht des Wall Street Journal erfolgt, wonach das Erdöl-Kartell Opec darüber nachdenke, Russland aus den Vorgaben des Abkommens der Opec+ herauszunehmen, so Analyst Carsten Fritsch von der Commerzbank. Hintergrund sei, dass Russland infolge der Sanktionen seine Ölproduktion nicht wie vorgesehen erhöhen könne. Dies liefere Saudi-Arabien und anderen Länder mit freien Förderkapazitäten die Möglichkeit, die Produktion stärker auszuweiten. Vor diesem Hintergrund wird nun auf die Sitzung der Opec+ am Donnerstag geschaut.

Für den Dollar geht es leicht nach oben, der Dollar-Index verbessert sich um 0,1 Prozent. Die anhaltenden Abgaben bei den US-Anleihen und die daraus resultierenden höheren Renditen tragen dazu bei, dass der Dollar leicht zulegt, heißt es von den ING-Analysten. Hinzu kämen Sorgen über die Auswirkungen des EU-Ölembargos gegen Russland und die besser als erwarteten Daten zum US-Verbrauchervertrauen vom Dienstag, welche die US-Notenbank in ihrem Zinserhöhungskurs bestätigen dürften.


   Salesforce nach Zahlen gesucht 

Für die Salesforce-Aktie geht es nach den Zahlen für das erste Quartal um 12,1 Prozent aufwärts. Der SAP-Konkurrent übertraf mit einem Umsatzplus von 24 Prozent die Markterwartung, verfehlte sie aber beim Gewinn. Mit dem Umsatzausblick blieb der Cloud-Experte knapp hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Teilnehmer werten die positive Kursreaktion dahingehend, dass der Markt nervös gewesen sein dürfte, dass Salesforce ähnlich wie zuletzt Workday oder Snowflake stärker enttäuschen könnte.

HP gewinnen 4,0 Prozent. Der Computerhersteller verzeichnete ein weiteres starkes Quartal bei PC-Verkäufen und hob die Gewinnprognose an.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.209,40      +0,7%        219,28          -8,6% 
S&P-500              4.163,46      +0,8%         31,31         -12,7% 
Nasdaq-Comp.        12.226,59      +1,2%        145,20         -21,9% 
Nasdaq-100          12.798,39      +1,2%        156,29         -21,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,58       +3,7          2,55          185,5 
5 Jahre                  2,85       +3,8          2,81          159,0 
7 Jahre                  2,89       +2,2          2,87          145,2 
10 Jahre                 2,88       +2,8          2,85          136,9 
30 Jahre                 3,04       -1,3          3,05          113,7 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:24 Uhr  Di, 17:00 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0724      -0,1%        1,0715         1,0717   -5,7% 
EUR/JPY                138,79      +0,5%        138,44         137,80   +6,0% 
EUR/CHF                1,0300      +0,0%        1,0284         1,0270   -0,7% 
EUR/GBP                0,8538      +0,2%        0,8509         0,8500   +1,6% 
USD/JPY                129,40      +0,5%        129,19         128,61  +12,4% 
GBP/USD                1,2563      -0,3%        1,2592         1,2605   -7,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,6777      +0,0%        6,7055         6,6790   +5,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             31.778,03      +0,3%     31.621,49      31.689,12  -31,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              117,60     114,67         +2,6%           2,93  +61,6% 
Brent/ICE              117,69     115,60         +1,8%           2,09  +56,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.847,79   1.837,39         +0,6%         +10,40   +1,0% 
Silber (Spot)           21,94      21,57         +1,7%          +0,37   -5,9% 
Platin (Spot)        1.001,46     968,39         +3,4%         +33,07   +3,2% 
Kupfer-Future            4,35       4,30         +1,2%          +0,05   -2,4% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 01, 2022 09:46 ET (13:46 GMT)