NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich nach den wie erwartet ausgefallenen Preisdaten am Donnerstag mit einer uneinheitlichen Tendenz. Der Preisindex der persönlichen Ausgaben (PCE-Deflator) ist im Januar in der Kernrate exakt wie erwartet ausgefallen, sowohl auf Monats- und auch auf Jahressicht. Positiv wird vor allem am Markt hervorgehoben, dass die Inflation im Vormonat nach unten revidiert worden ist.

Damit werden Befürchtungen zerstreut, die Inflation könnte wieder über Gebühr anziehen. Zugleich bleiben die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen mit den Daten am Leben. Der PCE-Deflator ist das bevorzugte Preismaß der US-Notenbank. Auch schwächer als prognostiziert ausgefallene wöchentliche Arbeitsmarktdaten sprechen eher für die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen. Marktanalysten sehen sich in ihrer Haltung bestärkt, dass der Zinssenkungszyklus voraussichtlich erst Mitte des Jahres beginnen wird.

Am Mittag (Ortszeit) verliert der Dow-Jones-Index nach anfänglichen leichten Gewinnen 0,2 Prozent auf 38.873 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite verbessern sich dagegen um 0,1 bzw. 0,4 Prozent. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Februar dagegen eingetrübt.

Am Anleihemarkt ziehen die Notierungen mit den PCE-Preisdaten an, für die Renditen geht es leicht nach unten. So verliert die Rendite zehnjähriger Titel 2,8 Basispunkte auf 4,24 Prozent.

Der Dollar gibt mit der Aussicht auf Zinssenkungen zunächst leicht nach, kann sich im Anschluss aber wieder erholen. Der Dollar-Index legt um 0,1 Prozent zu. Auch die schwächer ausgefallenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe würden der US-Notenbank einen weiteren Grund liefern, die Zinsen zu senken, heißt es.

Der Goldpreis profitiert von der Aussicht auf sinkende Zinsen. Für die Feinunze geht es um 0,5 Prozent auf 2.045 Dollar nach oben.

Die Ölpreise zeigen sich dagegen nach den Inflationsdaten wenig verändert. Aktuell legen die Notierungen für Brent und WTI um bis zu 0,5 Prozent zu. Sinkende Zinsen könnten die Konjunktur in den USA befeuern und die Nachfrage erhöhen, heißt es.


   Okta legen deutlich zu 

Unter den Einzelwerten zeigt sich der Dow-Wert Salesforce von anfänglichen leichten Abgaben erholt und legt um 1,1 Prozent zu. Der SAP-Konkurrent hat im vierten Quartal bei Umsatz und Gewinn zwar über den Erwartungen abgeschnitten, wobei Kostensenkungen halfen, allerdings liegt der Umsatzausblick für das Fiskaljahr 2025 unter den bislang kursierenden Schätzungen. Mit der Gewinnprognose liegt Salesforce wiederum über dem Marktkonsens.

Okta (+20,2%) ziehen dagegen kräftig an. Der Experte für Identifizierungstechnologie hat einen Ausblick abgegeben, der klar über den bisherigen Erwartungen liegt. Ganz anders beim Cloud-Experten Snowflake. Hier enttäuscht nicht nur der Umsatzausblick. Für Verunsicherung sorgt zusätzlich der sofortige Rückzug des Unternehmenschefs. Der Kurs bricht um 19,3 Prozent ein.

Das Medienunternehmen Paramount Global meldete erneut einen Anstieg der Abonnentenzahl und rechnet damit, in seinem Streaming-Segment in den USA 2025 profitabel zu werden. Der Titel wird 3,3 Prozent höher gehandelt.

Der Computerbauer HP hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Wall Street erfüllt, allerdings warnte HP zugleich vor einem weiter volatilen PC-Markt. Die Aktie wird 1,1 Prozent tiefer gehandelt. AMC Entertainment sacken um 11,5 Prozent ab. Der Kinobetreiber meldete einen unerwartet hohen Verlust, auch wenn der Umsatz von Konzertfilmen von Taylor Swift und Beyonce profitierte.

Duolingo springen nach besser als erwartet ausgefallenen Viertquartalszahlen um 16,9 Prozent nach oben. Shoals Technologies stürzen um 14,8 Prozent ab, hier enttäuschen die Viertquartalszahlen.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                38.872,72        -0,2%      -76,30      +3,1% 
S&P-500              5.076,34        +0,1%        6,58      +6,4% 
Nasdaq-Comp.        16.005,74        +0,4%       58,00      +6,6% 
Nasdaq-100          17.952,44        +0,4%       77,93      +6,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,63         -0,8        4,64       20,9 
5 Jahre                  4,23         -3,5        4,26       22,9 
7 Jahre                  4,26         -2,5        4,29       29,2 
10 Jahre                 4,24         -2,8        4,26       35,5 
30 Jahre                 4,37         -4,0        4,41       39,5 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Do, 10:20  Mi, 17:02   % YTD 
EUR/USD                1,0804        -0,3%      1,0850     1,0835   -2,2% 
EUR/JPY                162,05        -0,8%      162,51     163,37   +4,1% 
EUR/CHF                0,9547        +0,2%      0,9528     0,9534   +2,9% 
EUR/GBP                0,8556        -0,1%      0,8566     0,8563   -1,4% 
USD/JPY                149,98        -0,4%      149,80     150,79   +6,5% 
GBP/USD                1,2627        -0,2%      1,2665     1,2653   -0,8% 
USD/CNH (Offshore)     7,2083        -0,1%      7,2085     7,2158   +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             62.026,35        +1,1%   62.579,90  61.210,35  +42,4% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,96        78,54       +0,5%      +0,42   +9,1% 
Brent/ICE               83,78        83,68       +0,1%      +0,10   +8,9% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                25,3        25,56       -1,0%      -0,25  -21,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.044,76     2.034,41       +0,5%     +10,35   -0,9% 
Silber (Spot)           22,62        22,50       +0,5%      +0,12   -4,9% 
Platin (Spot)          880,27       881,00       -0,1%      -0,73  -11,3% 
Kupfer-Future            3,85         3,84       +0,3%      +0,01   -1,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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February 29, 2024 12:25 ET (17:25 GMT)