--Beteiligung an chinesischer Bank drückt Schlussquartal

--Deutliche Gewinnsteigerungen im Gesamtjahr

--Aktienrückkauf angekündigt

(NEU: Details, Ausblick)

Von Sherry Qin und Ben Otto

LONDON (Dow Jones)--Wertminderungen haben HSBC Holdings im vierten Quartal 2023 in die Verlustzone gedrückt. Wie das auf Asien fokussierte Finanzinstitut mitteilte, verbuchte es einen Wertminderungsaufwand von 3,0 Milliarden US-Dollar im Zusammenhang mit seiner Beteiligung an der chinesischen Bank of Communications. Dadurch lief im Schlussquartal ein Nettoverlust von 153 Millionen Dollar auf, nachdem HSBC im Vergleichszeitraum des Vorjahres unterm Strich noch 4,38 Milliarden Dollar verdient hatte. Analysten hatten laut Visible-Alpha-Konsens einen Quartalsgewinn von 2,80 Milliarden Dollar erwartet.

Der Gewinn vor Steuern sackte auf 977 Millionen von 5,05 Milliarden Dollar ab und verfehlte damit die auf 4,55 Milliarden Dollar lautende Konsensschätzung deutlich. Die Nettozinseinnahmen gingen auf 8,28 von 8,99 Milliarden Dollar zurück. Auch das ist weniger, als Analysten mit im Mittel 9,03 Milliarden Dollar geschätzt hatten.

HSBC kündigte zudem an, Aktien im Wert von bis zu 2 Milliarden Dollar zurückzukaufen. Der Aktienrückkauf soll bis zur Bekanntgabe der Erstquartalszahlen abgeschlossen sein.

Im Gesamtjahr profitierte Europas größte Bank nach Marktwert von höheren Zinseinnahmen. Der Vorsteuergewinn kletterte um 78 Prozent auf 30,35 Milliarden Dollar, der Nettogewinn um 56 Prozent auf 22,43 Milliarden.


 Höchste Jahresdividende seit 2008 

Für das Schlussquartal sollen die Aktionäre eine Dividende von 0,31 Dollar je Aktie bekommen, für 2023 insgesamt beläuft sie sich auf 0,61 Dollar. "Unsere Rekordgewinnentwicklung im Jahr 2023 hat uns ermöglicht, unsere Aktionäre mit der höchsten Jahresdividende seit 2008, drei Aktienrückkäufen im vergangenen Jahr im Gesamtwert von 7 [Milliarden] US-Dollar und einem weiteren Aktienrückkauf von bis zu 2 Milliarden US-Dollar zu belohnen", sagte CEO Noel Quinn. Die Ausschüttungsquote soll auch für das Geschäftsjahr 2024 bei 50 Prozent liegen.

Für das laufende Jahr rechnet die Bank angesichts der makroökonömischen Herausforderungen und erwarteten Zinssenkungen mit Nettozinseinnahmen von mindestens 41 Milliarden Dollar. Die Erwartungen an das Kreditwachstum seien "weiterhin vorsichtig", mittel- bis langfristig sei aber wieder mit Kundenkreditwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich zu rechnen.

Bankanalysten hatten mit der Neubewertung der 19-prozentigen HCBC-Beteiligung an der Bank of Communications seit langem gerechnet. Das Institut mit Sitz in Shanghai ist eine der größten staatlich kontrollierten Banken Chinas. HSBC hält die Beteiligung für strategisch wichtig, um in Asien zu wachsen - selbst nachdem viele andere westliche Banken ähnliche Beteiligungen aufgegeben haben. Wir sind nach wie vor von der Widerstandsfähigkeit der chinesischen Wirtschaft und den mittel- bis langfristigen Wachstumschancen in Festlandchina überzeugt", erklärte HSBC.

Die Wertminderung hat HSBC zufolge keine wesentlichen Auswirkungen auf das Kapital, die Kapitalquote und die Ausschüttungsfähigkeit, "und daher auch keine Auswirkungen auf unsere Aktienrückkäufe oder Dividenden".

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February 21, 2024 02:31 ET (07:31 GMT)