Die SNB versucht also in Zukunft wohl etwas expliziter als in den letzten Jahren ihre Geldpolitik über eine Kombination von Geldmarktzinsen und Wechselkurs zu steuern. Für die CHF-Zinsen bedeutet dies, dass sie wohl später und eher weniger prononciert als die EUR-Zinsen ansteigen dürften. Allgemein rechnen Ökonomen erst für die erste Hälfte des Jahres 2023 mit ersten Zinserhöhungen durch die SNB. Wir teilen diese Einschätzung. Erfahrungsgemäss dürften diese dann auch weniger ausgeprägt ausfallend, als dies von den Finanzmärkten im Vorfeld erwartet wird.

Die zuletzt erfolgte Wende hin zu höheren Zinsen dürfte durchaus Bestand haben. Trotzdem scheint die Zinskurve in der Schweiz Zinserhöhungen seitens der SNB etwas forsch vorwegzunehmen. Dabei folgt sie im Wesentlichen der Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten. Dem Faktor des Frankenwechselkurses messen die Finanzmärkte offensichtlich etwas weniger Bedeutung zu als die SNB.

Für Immobilienbesitzer bedeutet die aktuelle Situation an den Finanzmärkten aber, dass sie sich wohl oder übel auf steigende Hypothekarzinsen einrichten müssen. Nach Jahren mit tiefen und über weite Teile auch sinkenden Zinsen, müssen Immobilienbesitzer höhere Finanzierungskosten tragen. Da in den letzten Jahren aber nicht nur die Immobilienpreise, sondern in der Folge auch die Verschuldungsniveaus vieler privater Haushalte angestiegen sind, bedeutet dieser Zinsanstieg doch eine wesentliche Veränderung der wirtschaftlichen Realität. Dies just zu einem Zeitpunkt, zu dem auch die Konsumentenpreise beispielsweise für Nahrungsmittel oder für Benzin substantiell ansteigen dürften.

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Hypothekarbank Lenzburg AG published this content on 31 March 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 31 March 2022 12:44:07 UTC.