Idorsia Ltd. gab bekannt, dass die Europäische Kommission die Zulassung von JERAYGO? (Aprocitentan) für die Behandlung des resistenten Bluthochdrucks bei erwachsenen Patienten in Kombination mit mindestens drei blutdrucksenkenden Arzneimitteln zugelassen hat. Die empfohlene Dosis beträgt 12,5 mg oral einmal täglich.

Die Dosis kann bei Patienten, die die 12,5-mg-Dosis vertragen und eine engere Blutdruckkontrolle benötigen, auf 25 mg einmal täglich erhöht werden. Bluthochdruck ist eine der Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit und betrifft schätzungsweise 1,3 Milliarden Menschen weltweit. Etwa 10% dieser Menschen haben einen unkontrollierten Blutdruck, obwohl sie mindestens drei blutdrucksenkende Medikamente aus verschiedenen Klassen in optimaler Dosierung erhalten und werden in den Hypertonie-Leitlinien als Patienten mit resistenter Hypertonie eingestuft.

Über die Phase-3-Studie PRECISION: Die Wirksamkeit von Aprocitentan wurde in einer randomisierten, doppelblinden (DB), placebokontrollierten multizentrischen Phase-3-Studie untersucht. Bei Patienten mit unkontrolliertem Blutdruck (systolischer Blutdruck [SBP] =140 mmHg) trotz der Anwendung von mindestens drei blutdrucksenkenden Arzneimitteln und nach Ausschluss einer pseudoresistenten Hypertonie (z.B. Weißkittel-Effekt, ungeeignete Blutdruckmessung, sekundäre Ursachen der Hypertonie) wurde von einer resistenten Hypertonie ausgegangen. Die Patienten wurden während der gesamten Studie auf eine standardisierte antihypertensive Hintergrundtherapie bestehend aus einem Angiotensin-Rezeptorblocker (Valsartan 160 mg), einem Kalziumkanalblocker (Amlodipin 5 oder 10 mg) und einem Diuretikum (Hydrochlorothiazid 25 mg) umgestellt.

Patienten, die gleichzeitig Betablocker einnahmen, setzten diese Behandlung während der gesamten Studie fort, zusätzlich zu der standardisierten antihypertensiven Hintergrundtherapie und der Studienbehandlung. Insgesamt 730 Patienten erhielten während der anfänglichen 4-wöchigen DB-Behandlung (Teil 1) entweder Aprocitentan 12,5 mg, Aprocitentan 25 mg oder Placebo einmal täglich. Danach erhielten die Patienten Aprocitentan 25 mg einmal täglich während der 32-wöchigen einfach verblindeten Behandlung (Teil 2).

Am Ende der 32 Wochen wurden die Patienten erneut randomisiert und erhielten während der 12-wöchigen doppelblinden Entzugsbehandlung (Teil 3) entweder Aprocitentan 25 mg oder Placebo, einmal täglich. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war die Veränderung des SBP im Sitzen (SiSBP) vom Ausgangswert bis zur Woche 4 während der DB-Behandlung (Teil 1), gemessen mit dem unbeaufsichtigten automatischen Blutdruck im Büro (uAOBP) am Tiefpunkt. Der wichtigste sekundäre Endpunkt war die Veränderung des SiSBP, gemessen am Tiefpunkt mittels uAOBP, von der DB-WD-Basislinie (Woche 36) bis zur Woche 40 (Teil 3).

Die Patienten hatten ein Durchschnittsalter von 61,7 Jahren (Spanne 24 bis 84 Jahre; 34,1% waren = 65 und < 75 Jahre; 9,9% waren = 75 Jahre) und 59,5% waren männlich. Die Patienten waren weiß (82,9%), afroamerikanisch (11,2%) oder asiatisch (5,2%). Das mittlere Körpergewicht lag bei 97,6 kg (Bereich 46 bis 196 kg) und der mittlere BMI bei 33,7 kg/m2 (Bereich 18 bis 64 kg/m2).

Die Patienten hatten eine Anamnese von Diabetes mellitus Typ 2 (54,1%), ischämischer Herzkrankheit (30,8%), Gefäßerkrankungen des zentralen Nervensystems (23,0%), chronischer Nierenerkrankung der Stadien 3 und 4 (22,2%; 19,3% der Patienten hatten eine eGFR von 30?59 mL/min/1,73 m2 und 2,9% eine eGFR von 15?29 mL/min/1,73 m2), kongestiver Herzinsuffizienz (19,6%) und Schlafapnoe-Syndrom (14,1%). 63,0% der Patienten hatten vier oder mehr blutdrucksenkende Arzneimittel. Wichtige PRECISION-Ergebnisse: Die Dosierungen von Aprocitentan 12,5 und 25 mg zeigten in Woche 4 eine statistisch signifikante Senkung des SiSBP gegenüber Placebo. Der Behandlungseffekt war für den sitzenden diastolischen Blutdruck (SiDBP) konsistent.

Die Persistenz der blutdrucksenkenden Wirkung von Aprocitentan zeigte sich bei der DB-WD-Behandlung (Teil 3). Bei den Patienten, die auf Placebo umgestellt wurden, stieg der mittlere SiSBP an, während bei den Patienten, die auf Aprocitentan 25 mg umgestellt wurden, die mittlere Wirkung auf den SiSBP stabil blieb, was einen statistisch signifikanten Unterschied ergab. Der Behandlungseffekt war für den SiDBP konsistent.

Die Wirkung war auch konsistent für SBP und DBP, die durch ambulante Blutdruckmessung (ABPM) gemessen und als Tages-, Nacht- und 24-Stunden-Perioden in Woche 4 und Woche 40 bewertet wurden. Ein erheblicher Teil (d.h. mindestens 90%) der blutdrucksenkenden Wirkung wurde innerhalb der ersten zwei Wochen der Behandlung mit Aprocitentan beobachtet. Die Wirkung von Aprocitentan war in den Untergruppen Alter (einschließlich Patienten = 75 Jahre), Geschlecht, Rasse (einschließlich Patienten schwarzer oder afroamerikanischer Herkunft), BMI, Ausgangswert des Verhältnisses von Urin-Albumin zu Kreatinin (UACR), Ausgangswert der eGFR und der medizinischen Vorgeschichte von Diabetes konsistent.

Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen von Aprocitentan waren Ödeme/Flüssigkeitsretention (meist periphere Ödeme) (9,1%, 12,5 mg; 18,4%, 25 mg) und ein vermindertes Hämoglobin (3,7%, 12,5 mg; 1,2%, 25 mg). JERAYGO ist kontraindiziert für die Anwendung bei schwangeren Frauen, stillenden Frauen und Frauen im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, sowie bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung.