FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag mit Aufschlägen gestartet. "US-Notenbankchef Jerome Powell hat den Weg für eine Attacke auf der Oberseite frei gemacht", so ein Marktteilnehmer. Laut Powell könnte die US-Notenbank bereits auf der Sitzung im Dezember das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen. Der US-Notenbankchef sagte allerdings auch, dass sich der überhitzte Arbeitsmarkt noch weiter abkühlen müsse, damit die Inflation dauerhaft in Richtung ihres Ziels von 2 Prozent sinken werde.

Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 14.489 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,6 Prozent auf 3.987 Punkte nach oben. Damit gerät nun automatisch der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag in den Blick. Schätzungen zu Folge dürfte die Zahl der neu geschaffenen Stellen so niedrig ausfallen wie zuletzt Ende 2020. Das könnte dann weiteren Druck von der Fed nehmen. Am Vortag fiel der ADP-Arbeitsmarktbericht schwächer als erwartet aus.


   Powell hat an sich nichts Neues gesagt 

"Powell hat an sich nichts Neues gesagt. Aber seine Worte haben ihre Wirkung trotzdem nicht verfehlt. Positive Botschaften werden an der Börse im Moment einfach gerne gehört", so QC Partners. Dass Powell den Riesen-Zinsschritten von 75 Basispunkten langsam Lebewohl sage, sei alles andere als eine Überraschung. Schon vor Powells gestriger Rede war für den Dezember eine geringere Erhöhung um 50 Basispunkte eingepreist. Und diese Markterwartung hat sich durch seine Rede auch nicht verändert.

Nach der Rede von US-Notenbank-Präsident Jerome Powell ist die Erwartung an den Zinsgipfel in den USA laut der Deutschen Bank auf 4,92 Prozent von zuvor 5,01 Prozent gefallen. Für Ende 2023 preisen die Märkte nun nur noch ein Niveau von 4,43 Prozent ein - ein Rückgang von 21 Basispunkten.

Für den Technologie-Sektor in Europa geht es um 2,6 Prozent nach oben. Nachdem dieser im bisherigen Jahresverlauf stark unter der geldpolitischen Straffung gelitten hatte, profitiert er nun von der Erwartung einer Verlangsamung der Zinserhöhungen. Infineon gewinnen 2,7 Prozent, ASML 3,5 Prozent oder STMicro 4,3 Prozent.


   Online-Apotheken gesucht 

Adidas und Puma steigen um bis zu 4,3 Prozent. "Einerseits profitieren sie davon, wenn die Zinsen nicht so stark und schnell steigen wie befürchtet", so ein Händler. "Andererseits nimmt die Spekulation auf eine Öffnung Chinas weiter zu, erstmals hat sich nun auch ein Regierungsvertreter entsprechend geäußert", sagt er. Nichtsdestotrotz steht der DAX-Abstieg von Puma wohl fest.

Shop Apotheke klettern um 8,2 Prozent nach oben. Wie es am Markt heißt, empfiehlt das Gesundheitsministerium die Einführung des E-Rezepts zur Jahresmitte 2023. Zur Rose ziehen um 7,7 Prozent an.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.987,27        +0,6%       22,55          -7,2% 
Stoxx-50                3.814,57        +0,5%       18,67          -0,1% 
DAX                    14.488,96        +0,6%       91,92          -8,8% 
MDAX                   26.008,89        +1,6%      415,66         -26,0% 
TecDAX                  3.140,89        +2,3%       70,93         -19,9% 
SDAX                   12.567,90        +1,5%      184,94         -23,4% 
FTSE                    7.588,18        +0,2%       15,13          +2,6% 
CAC                     6.756,16        +0,3%       17,61          -5,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,85                    -0,08          +2,03 
US-Zehnjahresrendite        3,63                    +0,03          +2,12 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:15  Mi, 17:21 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0431        +0,2%      1,0448         1,0315    -8,3% 
EUR/JPY                   142,17        -1,1%      142,18         143,74    +8,6% 
EUR/CHF                   0,9840        -0,0%      0,9845         1,0521    -5,2% 
EUR/GBP                   0,8611        -0,2%      0,8634         0,8648    +2,5% 
USD/JPY                   136,31        -1,3%      136,08         139,35   +18,4% 
GBP/USD                   1,2113        +0,4%      1,2100         1,1928   -10,5% 
USD/CNH (Offshore)        7,0757        +0,5%      7,0555         7,0862   +11,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                17.114,22        -0,4%   17.107,76      16.868,61   -63,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  80,77        80,55       +0,3%          +0,22   +16,6% 
Brent/ICE                  86,90        86,97       -0,1%          -0,07   +19,9% 
GAS                               VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                 159,00       146,40       +8,6%         +12,60  +124,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.778,23     1.768,03       +0,6%         +10,21    -2,8% 
Silber (Spot)              22,13        22,20       -0,3%          -0,07    -5,1% 
Platin (Spot)           1.041,10     1.037,50       +0,3%          +3,60    +7,3% 
Kupfer-Future               3,75         3,73       +0,5%          +0,02   -15,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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December 01, 2022 03:55 ET (08:55 GMT)