Jungfraubahn Holding AG: Die Jungfraubahn-Gruppe verzeichnet Verlust, aber positiven EBITDA im
ersten Halbjahr

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Halbjahresergebnis
Jungfraubahn Holding AG: Die Jungfraubahn-Gruppe verzeichnet Verlust, aber
positiven EBITDA im ersten Halbjahr

02.09.2020 / 06:24 CET/CEST
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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   Medienmitteilung Jungfraubahn Holding AG    Mittwoch, 2. September 2020
Die Jungfraubahn-Gruppe verzeichnet Verlust, aber positiven EBITDA im ersten
Halbjahr

Die Jungfraubahn-Gruppe blickt auf ein schwieriges erstes Semester 2020
zurück. Covid-19 und die wirtschaftlichen Folgen fanden ihren Niederschlag
im Geschäftsergebnis. Im ersten Halbjahr reisten 100'600 Besucherinnen und
Besucher zum Jungfraujoch. Das sind 78,6% weniger als während derselben
Periode im Vorjahr. Das verordnete frühe Ende der Wintersaison sowie die
fast drei Monate dauernde Schliessung der touristischen Bahnen führten zum
ersten Halbjahresverlust in der Geschichte der Jungfraubahn Holding AG. Der
Verlust betrug CHF 11,5 Mio. (2019: Gewinn von CHF 23,9 Mio.). Trotz der
gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie konnte die Jungfraubahn-Gruppe
einen positiven EBITDA von CHF 5,9 Mio. erwirtschaften. Aus heutiger Sicht
geht das Unternehmen davon aus, dass für das Gesamtjahr 2020 trotz eines
Verlusts mit einem positiven EBITDA gerechnet werden kann.

Die Unternehmung ist bezüglich Liquidität und Eigenkapital solide
aufgestellt. Die Finanzierung des operativen Betriebs und die Fertigstellung
des V-Bahn-Projekts sind gesichert. Mit der V-Bahn verfügt die
Jungfraubahn-Gruppe über ein Jahrhundert-Projekt, das ab Dezember 2020 ein
neues Ausrufezeichen in der touristischen Landkarte setzen wird

    BESUCHERFREQUENZEN               2020     2019  Veränderung
                                                           in %
    1.1.-30.6.
    Jungfraujoch (Berg an)        100 600  470 900      -78,6 %
    Skier Visits                  744 700  904 200     - 17,6 %
    Jungfrau Ski Region
    NETTO-VERKEHRSERTRÄGE         in TCHF  in TCHF         in %
    Jungfraujoch - Top of Europe   13 723   50 595      -72,9 %
    Erlebnisberge                   3 527    9 325      -62,2 %
    Wintersport                    17 785   19 068       -6,7 %
    Total Verkehrsertrag           35 035   78 988      -55,6 %
Der Ausflugsverkehr auf das Jungfraujoch - Top of Europe brach nach dem
besten Januar in der Geschichte der Jungfraubahn bereits Mitte Februar
aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus ein. Ab dem 14. März 2020 musste
die Jungfraubahn, wie auch alle anderen touristischen Bahnen der
Unternehmung, schliessen. Das Gruppengeschäft sowie der gesamte
interkontinentale Tourismus fiel ab Mitte März komplett weg. Das
Jungfraujoch - Top of Europe blieb erstmals seit dem 1. Weltkrieg länger
geschlossen, und zwar 83 Tage.

Auch wenn das Unternehmen bereits im Februar erste Sparmassnahmen umsetzte,
konnte ein Verlust im ersten Halbjahr nicht abgewendet werden. Die
Betriebskosten wurden reduziert und für einen Grossteil der Belegschaft
wurde Kurzarbeit beantragt. Das war und ist zentral, um die Arbeitsplätze in
der Region zu sichern und den Betrieb wieder hochzufahren.

Bis auf die zwei Hauptprojekte - V-Bahn und die von der öffentlichen Hand
finanzierte Erneuerung Mürrenbahn - wurden viele Investitionen
zurückgestellt. Im ersten Halbjahr wurden CHF 52 Mio. investiert. Trotz des
Lockdown und hoher Investitionstätigkeit lag die verzinsliche Verschuldung
per 30. Juni 2020 nur bei CHF 10 Mio.

Kurzfristige Planung - schwankende Nachfrage

Die Wiedereröffnung der touristischen Verbindungen erfolgte am 6. Juni 2020.
Im ersten Halbjahr mit dreimonatigem Unterbruch reisten insgesamt 100'600
Gäste auf das Jungfraujoch - Top of Europe. Das entspricht einem Rückgang
von 78,6%. Bei den Erlebnisbergen verzeichnete die Jungfraubahn-Gruppe einen
Netto-Verkehrsertrag von CHF 3,5 Mio., was einen Rückgang um 62,2% bedeutet.
Generell eine besondere Herausforderung bleiben seit der Wiedereröffnung die
stark schwankenden Besucherzahlen, die vom Wetter abhängig sind. Die
Jungfraubahn-Gruppe verfolgt deshalb eine kurzfristige Planung sowohl beim
Einsatz des Rollmaterials als auch beim Personal.

Nach dem stürmischen Start in die Wintersportsaison 2019/2020 konnten über
die Festtage sowie im Januar 2020 mehr Skier Visits verzeichnet werden als
in der Saison 2018/2019. Für die Berichtsperiode vom 1. Januar 2020 bis zum
verfrühten Saisonschluss am 14. März 2020 registrierte die Jungfrau Ski
Region, an der die Jungfraubahn-Gruppe einen Umsatzanteil von über 60% hält,
744'700 Skier Visits und damit ein Minus von -17,6% gegenüber dem Vorjahr.
Für die Jungfraubahn-Gruppe resultierte aus dem Wintersportgeschäft ein
Netto-Verkehrsertrag von CHF 17,8 Mio. (-6,7%).

Generationenprojekt V-Bahn - Erneuerung Mürrenbahn

Beim strategischen Hauptprojekt - der V-Bahn - waren die Wintermonate
herausfordernd. So sorgten allein zwischen Oktober und Dezember 2019 Stürme
für 22 Ausfalltage im Baustellenbetrieb. Dank des Einsatzes aller
Mitarbeitenden auf dem Bau gelang es den zwischenzeitlichen Rückstand wieder
aufzuholen. Trotz der Schliessung der touristischen Bahnen wegen Covid-19
konnten die Baustellen unter Berücksichtigung der entsprechenden Hygiene-
und Abstandsregeln während des ersten Halbjahres 2020 immer offen bleiben.
Ein Meilenstein war der rund 15 Wochen dauernde Seilzug für den Eiger
Express, der von Ende April bis Mitte August dauerte.

Ebenfalls ohne Unterbruch ging und geht es bei der Gesamterneuerung der
Adhäsionsbahn Grütschalp-Mürren voran. Nach dem Neubau der Seilbahn 2006
werden nun die Bahnstrecke, die Stationen sowie das Rollmaterial zwischen
Grütschalp und Mürren erneuert. Damit wird bei der Bergbahn Lauterbrunnen -
Mürren (BLM) bis 2023 das Behindertengleichstellungsgesetz für den
öffentlichen Verkehr fristgerecht umgesetzt. Die Investitionen in die
Erneuerung der BLM bzw. deren Folgekosten sind durch den Kanton Bern
sichergestellt.

Ausblick

Seit der Wiedereröffnung der touristischen Bahnen ist die positive Wirkung
der verschiedenen Promotionen in der Schweiz mit TV-Spots und Inseraten zu
beobachten. So reisten alleine in den Monaten Juli und August 153'000
Personen aufs Jungfraujoch - Top of Europe. Gäste waren mehrheitlich
Schweizerinnen und Schweizer. Sehr beliebt waren zudem die angebotenen
Mehrtages-, bzw. Mehrmonatspässe.

Auch die Erlebnisberge der Jungfraubahnen verzeichneten viele einheimische
Gäste, mit den Grenzöffnungen in Europa konnten auch vermehrt wieder
Besucherinnen und Besucher aus den europäischen Nachbarländern begrüsst
werden. Wie die Zahlen des ersten Halbjahres zeigen, reicht das allerdings
nicht, um das Ausbleiben der internationalen Kundschaft zu kompensieren. Um
bereit zu sein für den Aufschwung und sich gegenseitig über die
Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten, besteht weiterhin ein
regelmässiger Kontakt mit den Hauptmärkten in Asien.

Die Realisierung des Generationenprojekts V-Bahn läuft auf Hochtouren. Auf
allen Baustellen sind die Arbeiten auf Kurs. Dies führt dazu, dass die
Eröffnung der 3S-Bahn Eiger Express und des gesamten Terminals in
Grindelwald Grund eine Woche früher, am 5. Dezember 2020, erfolgen kann.
Damit gibt die Jungfraubahn-Gruppe der Jungfrau Region, dem Kanton Bern und
der Schweiz einen positiven Impuls in diesen herausfordernden Zeiten. Der
Wintersport in der Jungfrau Ski Region wird so eine Attraktivitätssteigerung
erfahren, unter anderem mit der Stärkung des öffentlichen Verkehrs und einem
Zeitgewinn von 47 Minuten ab Interlaken Ost zum Jungfraujoch.

Die andauernde Ausbreitung von Covid-19 (Coronavirus) hat nach wie vor
negative Auswirkungen auf den Geschäftsgang der Jungfraubahn Holding AG.
Derzeit können die finanziellen Folgen der Pandemie nicht abgeschätzt
werden. Aus heutiger Sicht geht das Unternehmen davon aus, dass für das
Gesamtjahr 2020 trotz eines Verlusts mit einem positiven EBITDA gerechnet
werden kann.

Erneuerung Verwaltungsrat JBH

Im Weiteren hat der Verwaltungsrat der Jungfraubahn Holding AG folgende
Beschlüsse im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung gefällt: Der
Verwaltungsrat will die während der Planung und Realisierung der V-Bahn
ausgesetzte Amtszeitbeschränkung von 12 Jahren wie geplant sukzessive
wiedereinführen. Deshalb wird das amtsälteste Mitglied des VR JBH, der
heutige Vizepräsident Ueli Winzenried, auf die kommende Generalversammlung
(GV) am 17. Mai 2021 zurücktreten und nicht ersetzt, da so die Anzahl
Verwaltungsratsmitglieder wieder bei sechs liegen wird. Es ist vorgesehen,
dass Heinz Karrer das Amt des Vizepräsidenten übernimmt. Auf die GV 2022
wird der aktuelle Präsident, Thomas Bieger, zurücktreten und Heinz Karrer
der GV als Präsident vorgeschlagen.

Link zum Halbjahresbericht 2020:

- www.jungfrau.ch/halbjahresbericht

Medienanfragen:
Urs Kessler, Vorsitzender der Geschäftsleitung, +41 (0)79 407 90 52

Kathrin Naegeli, Leiterin Corporate Communications, +41 (0)79 222 53 10

Zusatzmaterial zur Meldung:


Datei:
https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=fa6d1c453b14f5b91430d604ed50b15d
Dateibeschreibung: Jungfraubahn Holding AG Halbjahresergebnis

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Ende der Ad-hoc-Mitteilung

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   Sprache:          Deutsch
   Unternehmen:      Jungfraubahn Holding AG
                     Harderstrasse 14
                     3800 Interlaken
                     Schweiz
   Telefon:          +41 33 828 71 11
   Fax:              +41 33 828 72 64
   E-Mail:           info@jungfrau.ch
   Internet:         www.jungfrau.ch
   ISIN:             CH0017875789
   Valorennummer:    A0CACJ
   Börsen:           Freiverkehr in Frankfurt, Stuttgart; SIX Swiss
                     Exchange
   EQS News ID:      1126235



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1126235 02.09.2020 CET/CEST

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