Interlaken (awp) - Die Besucherzahlen der Jungfraubahn-Gruppe auf ihrer Hauptattraktion sind im Geschäftsjahr 2016 unter die Marke von 1 Mio gesunken. Dennoch blicke man auf ein gutes Jahr zurück, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Mit insgesamt 916'500 Gästen auf dem Jungfraujoch sei das zweitbeste Frequenzergebnis der Geschichte erzielt worden - dennoch ein Minus von 9% zum Rekordjahr 2015.

Die Terroranschläge in Europa, die Unruhen in der Türkei sowie die Flüchtlingsthematik habe sich spürbar auf die Besucherzahlen - insbesondere auf das Gruppengeschäft aus Asien - ausgewirkt, heisst es weiter.

Derweil sei man dank eines frühen Wintereinbruchs bereits nach Mitte November in die Wintersaison gestartet. Während der Festtage seien praktisch alle Anlagen im Skigebiet Kleine Scheidegg in Betrieb gewesen. Dennoch blieb die Gästezahl hinter dem Vorjahr zurück. Vom Saisonstart bis zum 2. Januar 2017 wurden in der Jungfrau Ski Region 112'500 Skier Visits registriert, ein Minus von 25% gegenüber dem Vorjahr.

Die anderen zur Gruppe gehörenden Bahnen steigerten derweil die Besucherfrequenzen. Die Harderbahn verzeichneten ein Plus von 8,8% auf 345'000 beförderte Personen und damit erneut einen Passagierrekord. Die Firstbahn erzielte einen Anstieg der Passagierzahlen von 2,9% auf 422'000 und die Mürrenbahn transportierte mit 614'000 Personen 2,0% mehr Gäste als im Jahr zuvor.

ANALYST ZUFRIEDEN - AKTIE GIBT DENNOCH NACH

Analyst Rene Weber von der Bank Vontobel zeigt sich mit den Ergebnissen weitgehend zufrieden und bewertet die Titel unverändert mit "Hold". Der Rückgang auf dem Jungfraujoch sei nicht so hoch ausgefallen wie von ihm befürchtet und es zeige sich eine Abschwächung des Negativtrends im zweiten Halbjahr. Er rechnet mit einem Minus beim EBITDA für 2016 um 14%, womit aber immer noch das zweitbeste Firmenergebnis erzielt werden dürfte. Für 2017 zeigt sich Weber zuversichtlich, dass die chinesischen Touristen nach Europa bzw. in die Schweiz zurückkehren werden. Mögliche Terroranschläge seien aber ein Unsicherheitsfaktor.

Die Aktie kam derweil im frühen Handel in einem leicht schwächeren Marktumfeld unter Druck. Kurz nach Börseneröffnung geben die Titel um 1,9% auf 100 CHF nach. Bislang wurden allerdings erst 45 Stück gehandelt. Der SPI stand zuletzt mit 0,18% im Minus.

dm/cp