BERLIN (AFP)--Angesichts der gravierenden Probleme mit dem modernen Bundeswehr-Schützenpanzer Puma ist für Montagvormittag ein Krisengespräch im Verteidigungsministerium mit Ressortchefin Christine Lambrecht (SPD) angesetzt worden. Ein entsprechender Bericht der Zeitung "Welt" wurde am Sonntag aus Kreisen des Ministeriums bestätigt. Beteiligt sind demnach auch Verteidigungs-Staatssekretär Benedikt Zimmer, Generalinspekteur Eberhard Zorn, Heeres-Inspekteur Alfons Mais und der zuständige Divisionskommandeur, Generalmajor Ruprecht von Butler.

Butler hatte zuvor laut einem Bericht des "Spiegel" an den Heeresinspekteur gemeldet, dass nach einer Übung nun kein einziger der Puma-Schützenpanzer der Bundeswehr noch einsatzfähig sei. Die Fahrzeuge sollen eigentlich ab Januar für die Schnelle Eingreiftruppe der Nato eingesetzt werden, könnten laut "Spiegel" nun aber monatelang ausfallen.

"Während eines Durchgangs im Schießübungszentrum des Heeres sind wir in dieser Woche mit einem unerwartet hohen Ausfall an Schützenpanzer Puma bei herausfordernden Übungsbedingungen konfrontiert worden", erklärte Heeres-Inspekteur Mais zu dem Vorfall. Bis dahin hätten sich die Fahrzeuge in Bezug auf die Einsatzbereitschaft als zunehmend verlässlich erwiesen.

"Alle Stellen im Heer wie auch das Beschaffungsamt der Bundeswehr mit der Heeresinstandsetzungslogistik und den beteiligten Industrieunternehmen führen im Moment eine umfangreiche Bestandsaufnahme durch", erklärte Mais weiter. Das Ziel sei, die Einsatzbereitschaft des Schützenpanzers so schnell wie möglich wiederherzustellen. Der Beitrag der Bundeswehr für die NATO-Speerspitze "kann weiterhin sichergestellt werden", äußerte sich Mais trotz der Probleme zuversichtlich.

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December 18, 2022 07:34 ET (12:34 GMT)