Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht das Projekt Puma nach den jüngsten Ausfällen "an einer entscheidenden Wegmarke". Die Aufgaben bei der Nato-Eingreiftruppe sollen nun laut einer Mitteilung des Ministeriums von Panzern des Typs Marder erfü+llt wrerden. "Die neuerlichen Ausfälle des Schützenpanzers PUMA sind ein herber Rückschlag", erklärte Lambrecht laut der Mitteilung. Sie habe bis Ende nächster Woche eine Analyse durch beteiligte Stellen des Verteidigungsministeriums und der Bundeswehr, der Heeresinstandsetzungslogistik GmbH sowie der Industrie beauftragt. "Das Projekt Puma steht an einer entscheidenden Wegmarke, und das habe ich allen Beteiligten unmissverständlich klar gemacht", betonte sie.

"Bevor sich das Fahrzeug nicht als stabil erweist, wird es kein zweites Los geben", kündigte Lambrecht an. Die Kritik aus dem Parlament sei vollkommen berechtigt. "Unsere Truppe muss sich darauf verlassen können, dass Waffensysteme auch im Gefecht robust und standfest sind." Die Verteidigungsministerin betonte aber, die Nato könne sich "weiter auf unsere Pflichterfüllung" bei der Eingreiftruppe verlassen. "Wir haben den Schützenpanzer Marder bereits bei den Vorbereitungen eingeplant und das hat sich als klug erwiesen", sagte Lambrecht. Ein Ministeriumssprecher betonte bei einer Pressekonferenz, die Verpflichtungen aus der Nato-Eingreiftruppe würden mit Marder-Panzern erfüllt.

Hintergrund ist laut Verteidigungsministerium, dass es "während der Ausbildung im Schießübungszentrum des Heeres in der vergangenen Woche zu unerwartet hohem Ausfall am neuen Waffensystem Schützenpanzer Puma bei herausfordernden taktischen und klimatischen Übungsbedingungen" gekommen sei. Heer, Bundesamt für Ausrüstung der Bundeswehr, Heeresinstandsetzungslogistik und die beteiligten Industrieunternehmen führen seit Freitag eine umfangreiche Bestandsaufnahme und Fehleranalyse durch. Ziel soll es sein, die Einsatzbereitschaft des Schützenpanzers so schnell wie möglich wieder herzustellen. Die Panzer befinden sich laut den Angaben aktuell auf dem Rücktransport. Bei vorausgegangenen Übungen habe man noch "eine sehr gute Entwicklung gesehen", betonte der Sprecher. Nun aber gebe es einen Rückschlag.

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December 19, 2022 07:17 ET (12:17 GMT)