(Neu: Aussagen aus Pressekonferenz, Analysten, Aktienkurs)
KÖLN (dpa-AFX) - Trotz eines guten Jahresstarts will bei Lanxess
Für das laufende Jahr wagte Zachert eine konkrete Prognose. Nach einem guten Start stellte er für 2016 ein operatives Ergebnis (Ebitda vor Sonderposten) von 880 bis 930 Millionen Euro in Aussicht. Im Vorjahr hatte der Konzern trotz der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern und den bestehenden Unsicherheiten das operatives Ergebnis um 9,5 Prozent auf 885 Millionen gesteigert. Im ersten Quartal dürften in dieser Abgrenzung 240 bis 260 (Vorjahr: 229) Millionen Euro hängen bleiben.
Am Finanzmarkt konnte Zachert nicht wirklich punkten. Die Papiere büßten gegen Mittag knapp ein Prozent ein. Zwar liege der Ausblick für das erste Quartal dank eines guten Februars auf dem Niveau seiner Erwartungen, schrieb Analyst Peter Spengler von der DZ Bank in einem ersten Kommentar. Das Gewinnziel für das Gesamtjahr reiche allerdings nicht an seine Schätzung sowie die durchschnittliche Marktprognose heran.
Zachert hatte im vergangenen Jahr das Gewinnziel dreimal erhöht. Mit viel Rückenwind durch die Euro-Schwäche und dank hoher Einsparungen schnellte der Gewinn von 47 auf 165 Millionen Euro hoch. Ein Jahr zuvor hatten hohe Sonderlasten für die Neuausrichtung stark belastet. Diese wurden nun durch positive Effekte ausgeglichen.
Wegen niedrigerer Preise im Zuge des Ölpreisverfalls sank der Umsatz um 1,3 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Die Euro-Schwäche verhinderte einen noch deutlicheren Rückgang. Insgesamt lief das Geschäft trotz nach wie vor bestehender Kautschuk-Überkapazitäten dank einer stärkeren Nachfrage in den USA und in Europa besser. Die Dividende soll um ein Fünftel auf 60 Cent je Aktie klettern.
"Das Geschäftsjahr 2015 war in jeder Hinsicht erfolgreich", sagte Zachert. Die Neuausrichtung sei schneller als geplant umgesetzt worden. Lanxess senkte dank des Sparkurses mit Stellenstreichungen seine Verschuldung, erhöhte seine Ertragskraft und verschaffte sich zuletzt mit einem Gemeinschaftsunternehmen für das Kautschukgeschäft zusätzlichen Spielraum. Die neue Gesellschaft startet am 1. April.
Das Zusammengehen mit dem größten Öl- und Energiekonzern der Welt, der saudischen Saudi Aramco, in diesem Geschäft spült Lanxess dann rund 1,2 Milliarden Euro in die Kasse. Das Geld will Lanxess in den Schuldenabbau, Aktienrückkäufe und in das eigene Geschäft stecken und hält zudem Ausschau nach Zukäufen. Lanxess werde sich "aktiv" an der Konsolidierung der Branche beteiligen.
Die starke Abhängigkeit von der Reifen- und Autoindustrie hatte den ehemaligen Dax-Konzern