Lausanne (awp) - Logitech leidet auch im neuen Geschäftsjahr 2023/24 unter dem Abschwung nach dem Ende des Corona-Booms. Umsatz und Ergebnis sind im per Ende Juni zu Ende gegangenen ersten Quartal deutlich gefallen. Allerdings lagen die Resultate deutlich über den Schätzungen der Analysten.

Der Hersteller von Computerzubehör erzielte in den Monaten April bis Juni einen Umsatz von 974 Millionen US-Dollar, wie Logitech am Dienstag mitteilte. Das waren 16 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr.

Die Märkte seien immer noch herausfordernd, liess sich Interims-CEO Guy Gecht in der Mitteilung zitieren. Finanzchef Charles Boynton sagte, das "solide" erste Quartal unterstreiche den Fortschritt bei vielen wichtigen Kennzahlen. Er verwies dabei auf reduzierte Lagerbestände und gesenkte Betriebskosten sowie eine weiterhin starke Cash-Generierung.

Betriebsgewinn bricht ein

Der Betriebsgewinn EBIT brach allerdings um fast ein Drittel auf 78 Millionen ein, und der Reingewinn fiel um 38 Prozent auf 63 Millionen zurück. Der um die Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungen bereinigte operative Gewinn sank um ein Viertel auf 109 Millionen Dollar. Der entsprechende Reingewinn fiel um 16 Prozent auf 103 Millionen.

Damit hat Logitech die Prognosen der Analysten deutlich übertroffen. Diese hatten mit einem Umsatz von lediglich 909 Millionen Dollar gerechnet sowie einem Betriebsgewinn von 43 Millionen (GAAP) respektive von 70 Millionen (non-GAAP).

Logitech erhöht in der Folge den Ausblick für das erste Semester. Neu rechnet die Gesellschaft mit einem weniger starken Umsatzrückgang von 14 bis 19 Prozent nach zuvor in Aussicht gestellten 18 bis 22 Prozent. In absoluten Zahlen wird der Umsatz im ersten Halbjahr bei 1,875 bis 1,975 Milliarden Dollar gesehen statt wie zuvor bei 1,8 bis 1,9 Milliarden.

Der bereinigte EBIT (non-GAAP) soll neu zwischen 180 und 220 Millionen liegen. Zuvor waren 160 bis 190 Millionen in Aussicht gestellt worden. Damit dürfte der Rückgang des Betriebsgewinns bei 27 bis 40 Prozent liegen und nicht mehr bei 37 bis 47 Prozent.

Erstmals Prognose für Gesamtjahr

Wegen der unsicheren makroökonomischen Bedingungen hatte der Mäuse- und Tastaturhersteller bis dato noch keine Guidance für das gesamte Jahr abgegeben. Das hat das Logitech-Management nun aber nachgeholt: Für 2023/24 wird mit einem Umsatzrückgang von 12 bis 16 Prozent auf 3,8 bis 4,0 Milliarden gerechnet. Der bereinigte EBIT wird im Bereich von 400 bis 500 Millionen gesehen, entsprechend einem Rückgang von 15 bis 32 Prozent.

Wie bereits bekannt, sucht Logitech weltweit sowie sowohl intern als auch extern nach einem neuen Konzernchef. Mitte Juni war der damalige Logitech-Chef Bracken Darrell nach rund zehn Jahren im Amt per sofort zurückgetreten. Vorübergehend hat Verwaltungsrat Gecht das Ruder bei Logitech übernommen.

Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger laufe erfolgreich, hiess es dazu am Dienstag. Das Interesse sei gross, und es würden derzeit "starke" Kandidaten angeschaut. Der Verwaltungsrat überprüfe derzeit die Bewerber, und wenn es Neuigkeiten gibt, werde man informieren.

ys/ra