--Daimler steigert EBIT 2020 um 53 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro

--Free Cashflow Industriegeschäft klettert auf 8,3 (1,4) Milliarden Euro

--Ausblick zurückhaltend - Gegenwind wegen Covid-19-Auswirkungen

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Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Starke Verkäufe von Premiumautos in China und Einsparungen haben Daimler im vergangenen Jahr einen überraschend kräftigen Gewinnsprung beschert. Besonders das vierte Quartal, in dem die gesamte Autobranche starke Zuwächse verzeichnete, beflügelte den Stuttgarter DAX-Konzern. Den Free Cashflow im Industriegeschäft konnte Daimler sogar versechsfachen - und verfügt damit angesichts der Verwerfungen in der Branche und der Belastungen durch die Pandemie über ein stabiles Finanzpolster.

"Alle Geschäftsfelder haben zu diesem Erfolg beigetragen", erklärte das Unternehmen zur überraschenden Vorlage der Eckzahlen. "Unsere strategischen Initiativen und unsere intensiven operativen Maßnahmen führen zusammen zu einer deutlichen Verbesserung der finanziellen Performance im gesamten Unternehmen", sagte CEO Ola Källenius. Da die Geschäftszahlen deutlich über den Erwartungen der Analysten lagen, musste Daimler die Veröffentlichung vorziehen.


   Ausblick noch vage 

Beim Ausblick für das Jahr 2021 blieb Daimler allerdings zurückhaltend. Zwar dürfte die Geschäftsentwicklung insgesamt positiv sein. "Die aktuellen Halbleiter-Engpässe und Beeinträchtigungen durch Covid-19 werden (aber) voraussichtlich das erste Quartal 2021 beeinflussen", kündigte der Konzern an. Eine konkrete Prognose soll zur Vorlage ausführlicher Geschäftszahlen am 18. Februar veröffentlicht werden.

Im abgelaufenen Jahr steigerte Daimler das EBIT gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte auf 6,603 Milliarden Euro. Analysten hatten nur mit 5,2 Milliarden Euro gerechnet. Besonders das Geschäft mit Premiumautos gab dem Konzern Rückenwind: Das operative Ergebnis im Bereich Mercedes-Benz Cars & Vans erreichte knapp 5,2 Milliarden und damit rund 1,3 Milliarden Euro mehr als am Markt erwartet. Im Vorjahr, als die beiden Bereiche Cars und Vans noch nicht zusammengelegt waren, hatte Daimler wegen eines hohen Milliardenverlustes bei Vans nur knapp 300 Millionen Euro operativ verdient. Die operative Marge bei Mercedes-Benz Cars & Vans erreichte nun 6,9 Prozent.


   Bremsspuren im Lkw-Geschäft 

Weniger gut lief es dagegen im Lkw- und Bus-Geschäft: Hier sackte das EBIT um rund 80 Prozent ab auf 525 Millionen Euro. Damit liegt Daimler leicht unter den Schätzungen der Analysten. Die schwächere Konjunktur rund um den Globus infolge der Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bremste den weltgrößten Lkw-Hersteller Daimler aus.

In der Summe dürfte CEO Källenius aber mit dem Zahlenwerk des Konzerns zufrieden sein. Besonders der Free Cashflow im Industriegeschäft von 8,259 Milliarden nach nur knapp 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr entwickelte sich deutlich besser als erwartet. Analysten hatten lediglich 5,3 Milliarden Euro erwartet. Die hohe Differenz geht auf erhebliche Kosteneinsparungen zurück, unter anderem auch auf den Abbau von Stellen.

Kontakt zum Autor: markus.klausen@dowjones.com

DJG/kla/mgo

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January 29, 2021 01:46 ET (06:46 GMT)