Zürich (awp) - Nach einem enttäuschenden Halbjahresergebnis werfen die Anleger die Aktien von Meyer Burger aus ihren Depots. Der angeschlagene Zulieferer für die Solarindustrie ist mit seinem Ergebnis deutlich unter den eigenen Erwartungen geblieben und stellt nun das Geschäftsmodell grundsätzlich auf den Prüfstand.

Die Aktie notiert um 09.15 Uhr um 23 Prozent tiefer mit 0,33 - ein Rekordtief. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI tendiert dagegen um 0,36 Prozent tiefer. Die Aktie hat im laufenden Jahr damit bisher rund die Hälfte ihres Werts eingebüsst, nachdem sie im Jahr zuvor schon um fast zwei Drittel eingebrochen war.

Der Umsatz hat sich gemäss vorläufigen Angaben auf 122 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahressemester beinahe halbiert. Und der operative Gewinn (EBITDA) fiel mit 14 Millionen negativ aus. Aufgrund des Preisverfalls im Standard PV Geschäft, insbesondere bei PERC, seien die Margen weiter unter Druck geraten, lautet die Begründung. Dass kein Verlust resultiert, ist ausserordentlichen Einnahmen aus dem Verkauf des Wafering Geschäfts zu verdanken.

Einen Lichtblick gibt es allerdings auch: Meyer Burger hat mit einem nordamerikanischen Start-up-Unternehmen einen Rahmenvertrag unterzeichnet, dem Aufträge über insgesamt rund 100 Millionen Franken folgen könnten. Doch diese hängen davon ab, ob das Start-up die Finanzierung zustande bringt. Mit der vertraglich vereinbarten Anzahlung und somit dem Auftragseingang rechnet Meyer Burger zu Beginn des vierten Quartals 2019, wie es weiter heisst.

"Das Auftragsvolumen von 100 Millionen tönt zwar gut, ist aber keineswegs gesichert. Und auch wenn das Unternehmen verkauft werden sollte, muss zuerst ein Käufer gefunden werden", sagt ein Händler.

Die Ergebnisse widerspiegelten das anhaltend schwierige Marktumfeld für Meyer Burger, insbesondere in einer Phase des Technologietransfers, kommentiert Vontobel-Analyst Michael Foeth. "Die Schätzungen für das Geschäftsjahr 2019 werden nach unten korrigiert. Angesichts der unsicheren Geschäftsentwicklung und der Klumpenbildung bei HJT-Aufträgen halten wir an unserem Hold-Rating fest."

pre/rw