Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Ankur Banerjee

Die Anleger werden eine weitere Gelegenheit erhalten, um zu sehen, ob die globale Disinflationsgeschichte an Zugkraft gewinnt, wenn die britischen Inflationsdaten am Mittwoch im Mittelpunkt stehen. Das Ergebnis dürfte jedoch keinen wesentlichen Einfluss auf die Überprüfung der Geldpolitik der Bank of England am Tag danach haben.

Es wird erwartet, dass die Gesamtinflation im Mai bei 2 % im Jahresvergleich liegen wird - und damit wieder auf das Ziel der BoE zusteuert - nach 2,3 % im April, wobei der Preisrückgang auf die sinkenden Energierechnungen der Haushalte zurückzuführen ist.

Es wird jedoch allgemein erwartet, dass die Zentralbank die Zinsen unverändert lässt, da sich die Entscheidungsträger auf das Lohnwachstum und die Inflation im Dienstleistungssektor konzentrieren, die im Mai schätzungsweise bei 5,5% liegen wird.

Die Daten der letzten Woche haben gezeigt, dass die britischen Löhne schneller gestiegen sind als prognostiziert, was den Druck auf die Zentralbank erhöht, die Zinsen länger hoch zu halten.

Die Inflationsdaten und die sich daraus ergebende politische Entscheidung werden den Anlegern im Vorfeld der britischen Parlamentswahlen im Juli etwas Klarheit verschaffen. Der FTSE 100 ist seit seinem Rekordhoch im Mai um 3% gesunken.

Die Märkte könnten sich wie in einem Déjà-vu fühlen.

Erst letzte Woche wurden die Inflationswerte in den USA nur wenige Stunden vor einer insgesamt restriktiven Haltung der Federal Reserve veröffentlicht, die ihre mittlere Prognose von drei Zinssenkungen um einen Viertelpunkt auf nur eine für dieses Jahr reduzierte.

Da die US-Märkte geschlossen sind, könnte der Handel den ganzen Tag über gedämpft sein.

Das Pfund Sterling bleibt verhalten und notierte zuletzt bei $1,2711, während der Dollar wackelte, nachdem die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen am Dienstag Anzeichen für eine Erschöpfung der US-Verbraucher erkennen ließen.

Die Daten ließen die Erwartungen für eine Zinssenkung im September leicht steigen. Da die Fed jedoch so stark von den Daten abhängig ist, werden diese Erwartungen in nächster Zeit stark schwanken. Zu Beginn des Jahres hatten Händler bis zu 160 Basispunkte an Zinssenkungen im Jahr 2024 eingepreist, erwarten jetzt aber nur noch 48 Basispunkte an Lockerungen.

Für Nvidia ist das kein Grund zur Sorge, denn der KI-Liebling hat das Tech-Schwergewicht Microsoft entthront und ist mit 3,335 Billionen Dollar das wertvollste Unternehmen der Welt.

Die Rallye der Technologiewerte setzte sich in Asien fort und führte zu einem Anstieg der regionalen Aktien, wobei die Aktien des technologieorientierten Taiwan ein weiteres Rekordhoch erreichten, während die südkoreanischen Aktien den höchsten Stand seit Januar 2022 erreichten.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Mittwoch beeinflussen könnten:

Wirtschaftliche Ereignisse: Britischer Inflationsbericht für Mai, britische PPI-Daten für Mai