Basel (awp) - Das Pharmaunternehmen Novartis veröffentlicht am Dienstag, 23. April, die Ergebnisse für das erste Quartal 2024. Insgesamt haben sechs Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2024E
(in Mio USD)          AWP-Konsens     Q1 2023A 

Umsatz Gruppe           11'490         10'798
EBIT (core)               4304           3906
Reingewinn (core)         3486           3233

(in USD)
EPS (core)                1,70           1,54 
      

FOKUS: Generell erwarten die Finanzexperten, dass der Pharmakonzern seinen Wachstumspfad im ersten Quartal weiter fortgesetzt haben dürfte. Dabei halten es zahlreiche Experten durchaus für möglich, dass Novartis die Zielsetzung für den Jahresgewinn leicht nach oben anpasst. Dies könnte dann den dringend benötigten Stimmungs-Schub liefern, meint der zuständige Jefferies-Analyst.

Derweil erhoffen sich die Experten weitere Aussagen zu der erwarteten Umsatzerosion durch Nachahmerprodukte für einige der Novartis-Mittel wie etwa Promacta. In den ersten drei Monaten seien auf jeden Fall noch keine generischen Versionen auf den US-Markt gekommen, was die Geschäftsentwicklung unterstützen sollte.

ZIELE: Ende Januar gab Novartis seine Ziele für 2024 aus. Zu konstanten Wechselkursen soll der Umsatz auf Konzernebene im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Für den operativen Kerngewinn wird eine Zunahmen im hohen einstelligen Prozentbereich angestrebt.

Gleichzeitig passte Novartis die Mittelfristziele nochmals an. Neu ist dabei der verlängerte Zeithorizont. Ursprünglich galt die Prognose für den Zeitraum 2023 bis 2027. In der neuen Prognose geht der Konzern nun davon aus, von 2023 bis 2028 ein durchschnittliches jährliches Nettoumsatzwachstum von 5 Prozent zu erreichen. Die operative Kerngewinnmarge soll im Jahr 2027 etwa 40 Prozent plus betragen. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2023 hat der Konzern eine operative Kerngewinnmarge von 36,0 Prozent ausgewiesen.

Um das Rendite-Ziel zu erreichen, werde man auch weiterhin diszipliniert bei der Kapitalzuweisung und aktionärsorientiert sein. Ein beträchtlicher Cashflow und eine starke Kapitalstruktur sollen zudem für anhaltende Flexibilität sorgen, bestätigte der Konzern frühere Aussagen.

PRO MEMORIA: Auch im neuen Geschäftsjahr setzt der Pharmakonzern seine Einkaufstour fort. Für 2,7 Milliarden Euro, umgerechnet etwa 2,5 Milliarden Franken, übernehmen die Basler das deutsche Biotechunternehmen Morphosys. Mit der Übernahme stärkt Novartis seine Onkologiepipeline.

Mit Blick auf das Portfolio an bereits zugelassenen Mitteln und die Forschungs-Kandidaten sorgte der Konzern mit seinem Sichelzellanämie-Mittel Adakveo (Crizanlizumab) für Gesprächsstoff, nachdem er es in Grossbritannien vom Markt nahm. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) hatte im Januar die bedingte Zulassung für Crizanlizumab widerrufen.

Dagegen bringt eine frühzeitige Behandlung mit dem Cholesterin-Senker Leqvio laut Novartis deutliche Vorteile mit sich. In Kombination mit einer Statintherapie könne das "schlechte" Cholesterin LDL-C signifikant gesenkt werden kann.

Zuletzt rückten die Basler mit Stellenstreichungen in den Fokus. Betroffen ist davon die Entwicklungsorganisation (Development). In der Schweiz dürften den Massnahmen in den kommenden zwei bis drei Jahren 400 bis 440 "operative und prozessorientierte Stellen" in der Entwicklung zum Opfer fallen. Hierzulande beschäftigt Novartis den Angaben zufolge heute 10'400 Mitarbeitende, 3000 davon in der Entwicklung.

AKTIENKURS: Die Novartis-Aktien haben seit Anfang Jahr rund 0,4 Prozent an Wert verloren. Der Swiss-Market-Index (SMI) hat im gleichen Zeitraum um rund 0,8 Prozent zugelegt. Zum Vergleich: Die Genussscheine von Konkurrent Roche haben seit Jahresbeginn etwa 10 Prozent eingebüsst.

Homepage: www.novartis.com

hr/ab