Baar (awp) - Für den Vermögensverwalter Partners Group ist das abgelaufene Geschäftsjahr einmal anders verlaufen als gewohnt. Seit vielen Jahren musste das erfolgsverwöhnte Unternehmen wegen der Corona-Pandemie erstmals einen Ertrags- und Gewinnrückgang hinnehmen. Dank einer viel besseren zweiten Jahreshälfte fiel der Rückschlag aber glimpflicher aus, als von den Marktbeobachter erwartet worden war.

Konkret nahmen die Erträge im Geschäftsjahr 2020 um 12 Prozent auf 1,41 Milliarden Franken ab. Der Rückgang geht dabei ganz auf das Konto der erfolgsabhängigen Gebühren (Performance Fees). Diese verringerten sich um satte 44 Prozent auf noch 266 Millionen. Die Abnahme erklärt sich damit, dass das Unternehmen wegen des Corona bedingten schwachen Marktumfelds im ersten Semester zahlreiche Verkäufe von Anlagen aufschob. Glücklicherweise für Partners Group entfaltete sich das Marktumfeld im zweiten Halbjahr für Veräusserungen wieder vorteilhaft und der Verkauf mehrerer Anlagen konnte realisiert werden.

Einbruch bei den Performance Fees

Die Performance Fees konnten sich dementsprechend erholen und ihr Anteil an den Gesamteinnahmen stieg von 9 Prozent im ersten Halbjahr auf 27 Prozent im zweiten Halbjahr an. Im Gesamtjahr sank ihr Anteil an den Gesamteinnahmen indes auf 19 Prozent von 29 Prozent im Vorjahr, womit sie etwas unter der vom Unternehmen mittel- bis langfristig angestrebten Bandbreite von 20 bis 30 Prozent lagen.

Im Gegensatz zu den Performance Fees legte 2020 die die Management-Gebühren, die auf langfristigen Kundenverträgen basieren, um ein Prozent auf 1,15 Milliarden zu. Diese Gebühren entwickeln sich im Einklang mit den verwalteten Vermögen, die sich per Ende Jahr auf 109 Milliarden US-Dollar nach 96,3 Milliarden per Ende Juni beliefen.

Die Kosten hatte das Unternehmen trotz eines um 12 Prozent auf 1'504 Mitarbeitende gestiegenen Personalbestands im Griff. Da sich aber die an die Entwicklung der Performance Fees gekoppelten variablen Mitarbeitervergütungen verringerten, nahm auch der Personalaufwand - Hauptreiber der Gesamtkosten - um 12 Prozent ab. Aufgrund der Kostendisziplin habe die EBIT-Marge auf 62 Prozent stabil gehalten werden können, sagte CFO Hans Ploos an einer Videokonferenz.

Unter dem Strich fiel der Reingewinn mit 805 Millionen um 11 Prozent tiefer aus. An die Aktionäre soll dennoch eine höhere Dividende von 27,50 Franken nach 25,50 Franken je Aktie im Vorjahr bezahlt werden.

Zuversichtlicher Ausblick

Ins laufende Jahr blick Co-CEO David Layton zuversichtlich, auch wenn die Corona-Pandemie noch nicht abgehakt sei. Partners Group rechnet für 2021 mit Kapitalzusagen von 16 bis 20 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mit 16,0 Milliarden etwas weniger Zahlungszusagen erhalten als im Vorjahr (16,5 Mrd).

Die Aktien regierten mit Kursaufschlägen auf die Resultate, die über den Konsenserwartungen der Analysten lagen und legen am Dienstag um 2,8 Prozent zu. Die starken Resultate unterstreichen gemäss Analysten die Resilienz und Qualität der Investments der Gruppe und lassen auf eine rascher als erwartete Erholung schliessen.

sig/tt/ra