Im laufenden Jahr soll der Umsatz unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag steigen, wie der Arzneimittelhersteller aus Basel am Donnerstag mitteilte. Vergangenes Jahr betrug das Plus neun Prozent auf 61,5 Milliarden Franken (57,3 Milliarden Euro).

Roche-Chef Severin Schwan erwartet dieses Jahr stärkere Konkurrenz für seine milliardenschweren Blut- und Brustkrebsarzneien MabThera und Herceptin in den USA sowie zunehmend auch für das gegen verschiedene Tumore eingesetzte Avastin durch sogenannte Biosimilars. Das Unternehmen geht von rund vier Milliarden Franken Umsatzeinbußen aus nach etwa 1,5 Milliarden vergangenes Jahr. Allerdings dürften jüngste auf den Markt gebrachte und vor der Zulassung stehende Mittel die Einbußen weiterhin mehr als wettmachen. Schwan sieht das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs: "Aufgrund des Fortschritts bei der Erneuerung unseres Produktportfolios ist Roche sehr gut positioniert, um auch in Zukunft zu wachsen."

Für den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn je Genussschein und Aktie stellt Roche wie bislang ein Wachstum in Aussicht, das weitgehend dem Umsatzzuwachs entspricht. Die Aktionäre dürfen mit weiter steigenden Dividenden rechnen. Für 2019 sollen sie neun Franken je Titel erhalten, 30 Rappen mehr als zuletzt. Den Gewinn steigerte Roche vergangenes Jahr um 32 Prozent auf 14,1 Milliarden Franken. Neben dem besseren Geschäftsverlauf profitierten die Schweizer auch davon, dass anders als 2018 keine hohen Abschreibungen zu Buche schlugen.

Motor des Wachstums waren vor allem die Medikamente Ocrevus und Hemlibra: Die Verkaufserlöse des Multiple-Sklerose-Mittels haben sich auf 3,7 Milliarden Franken um gut die Hälfte erhöht und die der Arznei gegen die Bluterkrankheit auf 1,4 Milliarden Franken vervielfacht. Ocrevus ist nach gut zwei Jahren bereits der viertgrößte Umsatzbringer des Konzerns aus Basel.

Dagegen sanken die Umsätze von MabThera und Herceptin, denen nach dem Auslaufen des Patentschutzes vor allem in Europa und Japan günstigere Biosimilars Konkurrenz machen, um vier beziehungsweise zwölf Prozent. Zum Teil kompensiert wurde das durch stark anziehende Verkäufe in China, wo die Zahl der behandelten Krebspatienten markant stieg. Das Land entwickelt sich zu einem Wachstumstreiber: Die Region International, in der das Land ausgewiesen wird, wuchs vergangenes Jahr um 15 Prozent.