Die Public Joint Stock Company Rosneft Oil Company (MISX:ROSN) soll angeboten haben, den Verkauf ihrer deutschen Tochtergesellschaft einzuleiten, berichtete das Handelsblatt am 9. Februar 2024. Nach Angaben von Insidern, die von der Zeitung zitiert werden, hat Rosneft CEO Igor Setschin einen Brief an Wirtschaftsminister Robert Habeck und andere Regierungsbeamte geschrieben, in dem er die Veräußerung vorschlägt. Auf Nachfrage des Handelsblatts sagte das Ministerium, es wisse nichts von der Existenz eines solchen Briefes.

Der Bericht kommt kurz nachdem die Rosneft-Anwaltskanzlei Malmendier Legal am 8. Februar 2024 erklärte, dass das Wirtschaftsministerium die Enteignung von Anteilen an den lokalen Tochtergesellschaften des russischen Energieriesen erwägt. Das deutsche Geschäft von Rosneft wurde 2022 im Zusammenhang mit dem russisch-ukrainischen Militärkonflikt unter die Treuhandschaft der Bundesnetzagentur gestellt. Die mehrfach verlängerte Treuhänderschaft läuft noch bis zum 10. März.

Die Rosneft Deutschland GmbH besitzt einen Anteil von 54,17% an der deutschen Schlüsselraffinerie PCK Raffinerie, die über eine Verarbeitungskapazität von 11,6 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr verfügt. Laut seiner Website hält der deutsche Arm auch Anteile an anderen lokalen Raffinerien, darunter eine 24%ige Beteiligung an MiRo und eine 28,57%ige Beteiligung an Bayernoil.