Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Auf einen gut behaupteten Auftakt stellen sich Händler am Freitag an den europäischen Börsen ein. Der DAX wird am Morgen 0,3 Prozent höher erwartet mit 13.930 Punkten. Auch im Euro-Stoxx-50 sieht es nach einem Erholungsansatz aus. Gestützt wird die Stimmung von der Beruhigung an den Anleihenmärkten: Dort ist der jüngste Zinsanstieg erst einmal beendet. Mit 1,31 Prozent liegt die Rendite der 10-jährigen US-Anleihen unter dem jüngsten Jahreshoch von 1,33 Prozent.

Die Renditen werden aber wohl auch weiterhin die Stimmung prägen: "Nachdem die Anleger das Thema lange ignoriert haben, nehmen die Sorgen jetzt doch zu", sagt Thomas Altmann von QC Partners.

Am Mittag verfallen die Februar-Optionen auf den DAX und am Abend die Optionen auf die Einzelaktien. "Beim DAX sollten die Börsianer zum Verfall die Marken bei 13.900 und 14.000 Punkten im Blick behalten", so Vermögensverwalter Altmann. Eine offene Position bei 13.900 könnte den DAX zunächst leicht unterstützen.

Für stärkere Bewegung könnte der Optionsverfall am Rentenmarkt sorgen. Beim Bund-Future wird in der Put-Option mit einem Strike bei 175 Punkten eine große Position fällig. Aktuell handelt der Bund-Future etwa einen halben Punkt unter dieser Marke.


   Einkaufsmanager-Indizes im Blick 

Impulse könnten am Vormittag von europäischen Einkaufsmanager-Indizes ausgehen. Die Daten sollten aufs Neue die zweigeteilte Natur der Wirtschaft seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie unterstreichen: Während das Verarbeitende Gewerbe ordentlich wächst, verbleibt der Service-Sektor in der Rezession.


   RWE leidet unter Winter in Texas 

Im Handel stellt man sich nach der Gewinnwarnung von RWE auf Druck in der Aktie ein. Die extremen Wetterbedingungen im US-Bundesstaat Texas haben zur Folge, dass der Versorger wegen Ausfällen zu außergewöhnlich hohen Preisen Strommengen zukaufen muss. Dies werde das EBITDA des Segments Onshore Wind/Solar 2021 voraussichtlich insgesamt mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belasten.

Die Frage aus Marktsicht ist, wieviel von der Warnung bereits in der Aktie eingepreist ist. Das Papier hat sich zuletzt schlechter als der Sektor entwickelt - während es für die Aktie seit Jahresbeginn um 6 Prozent nach unten gegangen ist, hat der Sektor 3,8 Prozent verloren. Ein Händler geht von nur moderaten Abgaben in dem Papier aus.


   Allianz besser als erwartet - Ausblick passt 

Von soliden Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Allianz. Die operativen Ergebnisse seien über den Schätzungen ausgefallen, während die Dividende den Erwartungen entspreche. Auch hat Allianz einen konkreten Ausblick genannt, wovon nicht unbedingt auszugehen war. Dieser bewegt sich im Rahmen der Prognosen. Der Versicherer rechnet 2021 mit einem operativen Ergebnis von rund 12 Milliarden Euro, plus/minus 1 Milliarde Euro. Der Analystenkonsens liegt bei knapp über 12 Milliarden Euro.

Im Blick stehen auch weiterhin die Auto-Aktien. Renault lässt nach einem Verlust die Dividende ausfallen. Und die Deutsche Bank hat das Ziel für Daimler auf 80 von 70 Euro erhöht.

Auch im TecDAX war die Deutsche Bank tätig: Sie hat das Kursziel für Aixtron auf 22 Euro nach oben genommen von bisher 14 Euro.


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Rentenmarkt            zuletzt  absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    -0,35     0,00    -0,59 
US-Zehnjahresrendite      1,31     0,01    -1,38 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:41h   % YTD 
EUR/USD           1,2094     +0,02%     1,2091      1,2077   -1,0% 
EUR/JPY           127,81     +0,01%     127,80      127,67   +1,4% 
EUR/CHF           1,0840     +0,04%     1,0835      1,0832   +0,3% 
EUR/GBP           0,8657     +0,05%     0,8652      0,8655   -3,1% 
USD/JPY           105,68     -0,01%     105,69      105,72   +2,3% 
GBP/USD           1,3976     +0,02%     1,3974      1,3954   +2,3% 
USD/CNH           6,4572     -0,04%     6,4601      6,4694   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        51.751,99     -0,282  51.898,50   51.744,25  +78,1% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          59,84      60,52      -1,1%       -0,68  +23,1% 
Brent/ICE          63,35      63,93      -0,9%       -0,58  +22,5% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.771,53   1.775,98      -0,3%       -4,45   -6,7% 
Silber (Spot)      26,91      27,03      -0,4%       -0,12   +2,0% 
Platin (Spot)   1.262,55   1.275,50      -1,0%      -12,95  +18,0% 
Kupfer-Future       3,97       3,90      +1,7%       +0,07  +12,7% 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 19, 2021 02:10 ET (07:10 GMT)