FRANKFURT (dpa-AFX) - Analysten haben mit Kaufempfehlungen auf einen Pipeline-Großauftrag für Salzgitter reagiert. Die Experten der Privatbank Berenberg und der französischen Exane BNP Paribas zeigten sich am Montag optimistischer gestimmt und stuften das Papier hoch. Die zwischenzeitlich arg gebeutelten Aktien des Stahlkochers zählten daraufhin wieder zu den Favoriten an der deutschen Börse.

Die Papiere starteten mit einem Plus von bis zu 4,45 Prozent in die Woche. Am Vormittag blieb in einem freundlichen Markt noch ein Plus von 2,50 Prozent auf 24,19 Euro übrig. Das ist der höchste Kurs seit Ende November. Händler sahen kleinere Gewinnmitnahmen nach dem kräftigen Kursanstieg von fast 47 Prozent in der Spitze seit dem zwischenzeitlichen Tief am 9. Februar. Billigimporte aus China machen dem zweitgrößten deutschen Stahlhersteller seit einiger Zeit zu schaffen.

Das mit der Dillinger Hütte gebildete Gemeinschaftsunternehmen Europipe soll für die Ostsee-Pipeline Nordstream 890 000 Tonnen Großrohre liefern. Das entspricht etwa 1100 Kilometer Pipeline.

"Viele Investoren hatten auf diesen Auftrag gehofft, allerdings war eine so frühe Bekanntgabe nicht erwartet worden - insgesamt ist die Nachricht klar positiv", sagte ein Börsianer. Allerdings dürften Anleger nicht vergessen, dass der Auftrag schon am Freitag vor Handelsschluss bekannt gegeben wurde und somit auch schon in die Kurse eingearbeitet worden sei. Nun kämen optimistische Analysten hinzu.

Analyst Alessandro Abate von der Privatbank Berenberg stufte die Aktien auf "Kaufen" hoch und hob sein Kursziel für die Aktien von 25 auf 30,50 Euro an. Auch für ihn komme der Großauftrag zwar nicht überraschend, aber eher als gedacht. Abate rechnet zudem mit weiteren Aufträgen.

Analyst Daniel Lurch von Exane BNP stellte bei seiner Hochstufung auf den verbesserten Ergebnisausblick ab. Bei der US-Bank JPMorgan erhöhte Analyst Roger Bell sein Kursziel auf 24 Euro./fat/das