WALLDORF (awp international) - Die Umstellung auf Cloudsoftware zur Miete aus dem Internet hat dem Softwarehersteller SAP im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Plus verholfen. Der Umsatz sei 2016 um sechs Prozent auf 22,1 Milliarden Euro gestiegen, wie der Softwarekonzern mit Sitz in Walldorf am Dienstag mitteilte. Nach Steuern verdiente SAP mit 3,6 Milliarden Euro 18 Prozent mehr als im Vorjahr, als noch ein teures Abfindungsprogramm zu Buche schlug. Damit liegt SAP im Rahmen seiner Planungen. Im Gesamtjahr stieg das bereinigte operative Ergebnis um 4 Prozent auf über 6,6 Milliarden Euro. Dabei rechnet SAP Kosten für Sondereffekte wie Umbaukosten und Aktienvergütungen heraus.

Die Umsätze mit Mietsoftware fielen im traditionell starken Schlussquartal etwas schwächer aus als gedacht. Die Erlöse aus der wachstumsstarken Cloudsparte blieben mit 827 Millionen Euro etwas hinter den Erwartungen von Analysten zurück. SAP konnte sich zum Jahresschluss allerdings auf sein angestammtes Lizenzgeschäft verlassen. Mit Erlösen von knapp 2,2 Milliarden Euro konnte die Sparte mit fest installierter Software die laut Analysten bereits hohe Messlatte aus dem Vorjahr sogar leicht übertreffen.

Das Unternehmen steckt sich vor allem auf die längere Sicht höhere Ziele. Nach dem traditionell starken Schlussquartal im abgelaufenen Jahr zeigt sich die Führungsspitze des Dax -Konzerns etwas optimistischer und nimmt sich mehr Umsatz und operativen Gewinn vor als in den bisherigen Mittelfristzielen angepeilt. Analysten hatten schon erwartet, dass die Walldorfer bei den Anfang 2016 festgelegten Zielen für dieses Jahr und 2020 noch Luft nach oben haben.

Konkret rechnen SAP-Chef Bill McDermott und Finanzchef Luka Mucic dieses Jahr ohne Wechselkurseinflüsse gerechnet mit einem Umsatz zwischen 23,2 und 23,6 Milliarden Euro - ein plus von bis zu knapp 7 Prozent zum Vorjahr. Getrieben wird das Wachstum vor allem von der Cloudsparte mit Software zur Miete aus dem Internet, die mit 3,8 bis 4 Milliarden Euro Erlös erneut um bis zu gut einem Drittel zulegen soll. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) peilt SAP bei 6,8 bis 7 Milliarden Euro an - und hebt damit die untere Spanne der bisherigen Prognose etwas an.

Deutlich mehr verspricht sich das Unternehmen bei allen Kennzahlen nun bis ins Jahr 2020. Ein Cloudumsatz von 8 bis 8,5 Milliarden Euro soll den Gesamtumsatz bis auf 28 bis 29 Milliarden Euro anschieben. Das bereinigte Ebit soll dann zwischen 8,5 und 9 Milliarden Euro liegen. Konzernchef Bill McDermott sprach von "enormem Vertrauen" in die neuen Ziele bis 2020.

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