SANAA/RIAD (dpa-AFX) - Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben erneut eine Anlage des Ölkonzerns Aramco im benachbarten Saudi-Arabien angegriffen. Dabei hätten sie im Küstenort Dammam am Persischen Golf sowohl Einrichtungen Aramcos getroffen wie auch militärische Ziele, teilte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari am Sonntagabend mit. Die Angriffe seien Teil einer größeren Attacke auf das Königreich mit 14 Drohnen und acht ballistischen Raketen. Eine Bestätigung Aramcos und Saudi-Arabiens für den Angriff in Dammam gab es zunächst nicht.

Dammam und die Nachbarstadt Dhahran sind wichtiger Standort der Ölindustrie, wo der Staatskonzern Aramco auch seinen Sitz hat. Hinweise auf Opfer oder größere Schäden gab es dort zunächst nicht. Das US-Konsulat in Dhahran warnte US-Bürger über "mögliche Raketenangriffe und Explosionen" in der Gegend und forderte sie auf, wegen möglicher weiterer Attacken wachsam zu bleiben.

Die Huthis hatten bereits im November erklärt, eine Aramco-Anlage in Dschidda mit einem Marschflugkörper getroffen zu haben. Aramco zufolge verursachte der Angriff eine Explosion und einen Brand in einem Tank an einer Verteilerstation; die Ölversorgung war demnach aber nicht beeinträchtigt. 2019 kam es zu zwei Angriffen auf Aramco-Anlagen. Die Huthis beanspruchten die Attacken für sich. Die USA machten dagegen den Iran verantwortlich, der eine Verantwortung bestritt.

Die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, haben im Jemen zudem eine neue Offensive auf die strategisch wichtige Stadt Marib gestartet. Gegen sie kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis an Seite der jemenitischen Regierung. Zugleich haben die Rebellen ihre Angriffe auf Saudi-Arabien in vergangenen Wochen verstärkt. Das Bündnis erklärte am Sonntag, zehn Drohnen der Rebellen innerhalb von fünf Stunden abgefangen zu haben./jot/DP/he