Seagen Inc. gab die erste Präsentation von Daten zur Bewertung von ADCETRIS® (Brentuximab Vedotin) in Kombination mit einem Anti-PD-1-Checkpoint-Inhibitor bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) und Melanom bekannt und teilte präklinische Daten für ein CD30-gesteuertes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das einen neuartigen Tripeptid-Linker verwendet. Die Studien wurden auf der 38. Jahrestagung der Society for Immunotherapy of Cancer (SITC) vorgestellt, die vom 3. bis 5. November 2023 in San Diego stattfindet. Phase-2-Studie von ADCETRIS plus Pembrolizumab bei soliden Tumoren Die Phase-2-Studie SGN35-033 untersuchte die Kombination von ADCETRIS mit Pembrolizumab bei 55 Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) und 58 Patienten mit Melanom, die entweder auf eine vorherige Anti-PD-1-Behandlung nicht angesprochen hatten oder bei denen der Krebs nach dem ersten Ansprechen auf eine Anti-PD-1-Therapie fortgeschritten war (primär resistente bzw. sekundär refraktäre Erkrankung).

Die NSCLC-Kohorten wurden anhand von RECIST v1.1 und die Melanom-Kohorten anhand von immune RECIST (iRECIST) bewertet. Bei NSCLC zeigte die Kombination aus ADCETRIS und Pembrolizumab eine objektive Ansprechrate (ORR) von 8% (95% CI: 0,2, 38,5) bzw. 14% (95% CI: 5,3, 27,9) bei Patienten mit primär (n=12) bzw. sekundär (n=43) refraktärem NSCLC. Die Krankheitskontrollraten (DCR) ?

einschließlich komplettem Ansprechen, partiellem Ansprechen und stabilem Krankheitsverlauf ? lagen bei 67% (CI: 34,9, 90,1) bzw. 72% (CI: 56,3, 84,7). Beim Melanom zeigte die Kombination von ADCETRIS und Pembrolizumab eine ORR von 18% (95% KI: 3,8, 43,4) bzw. 22% (95% KI: 10,6, 37,6) beim primären (n=17) und sekundären (n=41) refraktären metastasierten kutanen Melanom.

Die DCRs lagen bei 71% (KI: 44,0, 89,7) bzw. 80% (KI: 65,1, 91,2). Das Studiendesign schloss Melanompatienten ein, die innerhalb von 90 Tagen nach einer vorherigen Anti-PD-1-Therapie in der Studie behandelt wurden. Das Sicherheitsprofil von ADCETRIS stimmte mit früheren Studien überein, und es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet.

In der Mikroumgebung des Tumors von Patienten, die auf die Kombinationsbehandlung ansprachen, wurde eine erhöhte Infiltration von CD8-T-Zellen beobachtet, was auf eine mögliche Re-Sensibilisierung gegenüber PD-1-Inhibitoren hindeutet. In die Studie werden derzeit Patienten mit zuvor unbehandeltem NSCLC und Kopf- und Halskrebs aufgenommen. SGN-35T, ein neuartiger ADC SGN-35T ist ein CD30-gerichteter ADC der nächsten Generation, der einen neuartigen Tripeptid-Linker verwendet, der seine zytotoxische Nutzlast bevorzugt in Tumorzellen freisetzt und so die Off-Target-Toxizität begrenzt.

Präklinische Daten deuten darauf hin, dass SGN-35T ähnlich wie ADCETRIS hochwirksam sein könnte, jedoch mit dem Potenzial für eine bessere Verträglichkeit. SGN-35T ist ein Prüfpräparat, dessen Sicherheit und Wirksamkeit noch nicht nachgewiesen ist. In dieser In-vitro-Studie war SGN-35T zytotoxisch für CD30-exprimierende Tumorzellen und CD30-exprimierende regulatorische T-Zellen, während CD8-exprimierende T-Zellen von SGN-35T unbeeinflusst blieben.

Die Beobachtungen unterstützen die zukünftige klinische Untersuchung von SGN-35T bei soliden Tumoren.