Genf (awp) - Der weltweit tätige Warenprüf- und Inspektionskonzern SGS hat im vergangenen Jahr weniger Umsatz erzielt, gleichzeitig aber die Profitabilität gesteigert. Die Genfer haben weniger rentable Geschäftsteile abgestossen und weitere kleinere Firmen dazugekauft und rücken dadurch näher an das mittelfristig gesetzte Margenziel heran. Den Aktionären will SGS eine höhere Dividende bezahlen.

SGS habe 2019 weiter in den "strategischen Umbau" der Gruppe investiert und dabei weitere Fortschritte erzielt, teilte der Konzern am Dienstag mit. Der Umsatz sank zwar um 1,6 Prozent auf 6,60 Milliarden Franken. Klammert man aber Währungseinflüsse sowie die Zu- und Verkäufe aus, dann resultiert ein organisches Wachstum von +2,6 Prozent. Analysten hatten im Vorfeld mit einem etwas kräftigeren Wachstum gerechnet.

Marge verbessert

Insgesamt hat SGS elf Firmen dazugekauft und vier Geschäftsteile abgestossen, wobei der Verkauf der Petroleum Service Corporation in den USA mit den insgesamt 3'361 Vollzeitstellen am einschneidendsten war. Zudem wurden Geschäftsabläufe optimiert und Kosten eingespart. Das Ziel des noch laufenden Umbauprogramms von SGS ist es, das Geschäft profitabler zu machen.

Das ist den Genfern gelungen: Das um Sonderfaktoren wie einmalige Kosten zur Integration übernommener Firmen bereinigte Betriebsergebnis nahm um 4,6 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken zu. Die dazugehörige Marge verbesserte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 16,1 Prozent. Noch in diesem Jahr soll sie auf über 17 Prozent geführt werden.

Von den neun Segmenten ist das Konsum- und Handelsgeschäft mit 5,4 Prozent organisch am stärksten gewachsen und es hat mit 25,7 Prozent die beste operative Marge erzielt. Daneben erreichen nur der Öl-, Gas- und Chemieteil sowie die Agrar- und Food-Sparte Umsätze von über einer Milliarde. Die Margen dieser beiden Segmente liegen jedoch klar tiefere bei 11,2 beziehungsweise 16,0 Prozent.

Sinkende Umsätze und Margen verbuchten die Bereiche "Governments and Institutions" und "Transportation", wobei SGS unerwartete Anpassungen von Importbestimmungen in Ghana sowie mehr Konkurrenz und eine rückläufige Nachfrage am Automobilmarkt zu schaffen machten. Die Aktivitäten des Geschäftsbereichs "Transportation" hat SGS im neu angelaufenen auf andere Segmente aufgeteilt.

Höhere Dividende

Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 702 Millionen Franken nach zuvor 690 Millionen. Die Minderheitsanteile ausgeklammert beläuft sich der Überschuss auf 660 Millionen nach 643 Millionen. Den Aktionären will SGS je Titel wie von Analysten erwartet eine um 2 auf 80 Franken erhöhte Dividende bezahlen.

Mit Zuversicht blickt SGS auf das laufende Jahr. Die Gruppe rechnet weiterhin mit einem "soliden organischen Wachstum". Nebst diesem sollen weiter Umsatz zugekauft und Partnerschaften eingegangen werden. Auf der Suche nach Übernahmekandidaten werde man nach wie vor diszipliniert vorgehen, bekräftigte SGS das anlässlich der Analystentagung im November abgegebene Versprechen.

Den Aktionären wollen die Genfer im kommenden Jahr eine mindestens gleich hohe, wenn nicht höhere Dividende ausbezahlen.

mk/rw