FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands Maschinenbauer halten trotz eingetrübter Konjunkturaussichten Kurs. Im ersten Halbjahr gingen 3 Prozent mehr Bestellungen bei der mittelständisch geprägten Branche ein als im Vorjaheszeitraum, wie der Maschinenbauverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Allein im Juni gab es ein Plus von 6 Prozent.

Der positive Auftragseingang sichere Umsatz und Produktion für die kommenden Monate, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. "Die jüngsten politischen Entwicklungen, darunter Brexit und der Putschversuch in der Türkei, mahnen jedoch zur Vorsicht."

Von Januar bis Juni füllte sowohl die Nachfrage aus dem Inland (plus 4 Prozent) als auch aus dem Ausland (plus 3 Prozent) die Auftragsbücher der deutschen Schlüsselindustrie. Die Bestellungen von Maschinen "Made in Germany" aus dem Euroraum sanken dagegen um 4 Prozent.

Die Branche habe in den ersten sechs Monaten eine gute Grundlage gelegt, "für das was da noch kommen mag im zweiten Halbjahr", sagte Wiechers. Die Auftragsbücher seien für knapp ein halbes Jahr gefüllt. "Es gibt allerdings keinen Grund zu optimistisch zu sein", sagte der Ökonom mit Blick auf das Nein der Briten zur Europäischen Union und die Lage in der Türkei.

Die Maschinenbauer rechnen weiterhin mit einer Stagnation der realen Produktion im Gesamtjahr. Ökonomen, darunter von Weltbank und Internationalem Währungsfonds, hatten jüngst ihre Prognose für die Weltkonjunktur nach unten korrigiert./mar/DP/stb