FRANKFURT (Dow Jones)--Bei Siemens hat sich die Wachstumsdynamik im dritten Geschäftsquartal fortgesetzt. Wechselkurse und Portfolioeffekte trugen allerdings maßgeblich zu 7 Prozent mehr Neugeschäft und 11 Prozent mehr Umsatz bei. Ein Sonderertrag aus dem Verkauf von Yunex Traffic ließ den operativen Gewinn um gut ein Viertel steigen, allerdings nicht so deutlich wie vom Markt erwartet. Unter dem Strich standen wegen der bereits Ende Juni gemeldeten Buchwertabschreibung auf die Siemens-Energy-Beteiligung aber rote Zahlen. Die Prognose für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr 2021/22 (per Ende September) wurde entsprechend gesenkt, alle übrigen Ziele aber bestätigt.

Für den Zeitraum April bis Juni verbuchte der Technologiekonzern im industriellen Geschäft ein Ergebnis von 2,88 Milliarden Euro - ein Plus von 27 Prozent, wie er in München mitteilte. Der Umsatz kletterte vergleichbar um 4 Prozent auf 17,9 Milliarden Euro, der Auftragseingang um 1 Prozent auf 22,0 Milliarden Euro. Analysten hatten nach einem vom Unternehmen zusammengestellten Konsens mit 17,47 Milliarden Euro Umsatz, 19,82 Milliarden Euro Neugeschäft und 3,02 Milliarden Euro Gewinn im industriellen Geschäft gerechnet hatten.

Nach Steuern wies Siemens einen Fehlbetrag von 1,5 Milliarden Euro aus. Im Vorjahr hatte hier noch ein Überschuss in gleicher Höhe zu Buche gestanden. Kursverluste beim abgespaltenen Energietechnik-Unternehmen Siemens Energy führten dazu, dass Siemens eine 2,7 Milliarden Euro schwere Wertminderung auf seine 35-prozentige Restbeteiligung vornehmen musste. Dies entspricht 3,37 Euro je Aktie.

Dieser Sondereffekt schlägt bis auf die Prognose für den Gewinn je Aktie durch. Vor Kaufpreisallokationen sieht Siemens ihn 2021/22 nun zwischen 5,33 und 5,73 Euro statt wie bisher zwischen 8,70 und 9,10 Euro.

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August 11, 2022 01:00 ET (05:00 GMT)