Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


BEE fordert dezentrales erneuerbares Back-up statt Bau von 50 Gaskraftwerken 

Anlässlich der Diskussion um die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung drängt die Erneuerbaren Branche auf smarte Lösungen. "Das Festhalten an der Systematik zentraler Kraftwerksstrukturen ist völlig kontraproduktiv. Auch kann der Bau neuer Kraftwerke an alten Standorten in eine Sackgasse führen und erhebliche Redispatchprobleme implizieren, wenn diese nicht zur neuen Erzeugungssystematik passen", warnte die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter. Der Fokus auf fossile Großkraftwerke, die in nicht absehbarer Zeit auf grünen Wasserstoff umgestellt werden sollen, passe weder zu den Klimazielen noch zur Dezentralität von Sonne und Wind und erst recht nicht zum klammen Bundeshaushalt. "Wir schaffen das Back-up für Sonne und Wind günstiger, schneller und sauberer als die konventionelle Kraftwerksbranche. Und resilienter ist ein heimisches Flexibilitätsportfolio ohnehin", so Peter.


Eon-Chef: Müssen politischer werden und uns mit AfD auseinandersetzen 

Der Energiekonzern Eon erwartet angesichts des Erstarkens der AfD eine härtere Auseinandersetzung um die Energiewende. "Wir müssen uns mit der AFD inhaltlich auseinandersetzen", sagte Konzernchef Leonhard Birnbaum am Dienstagabend in Berlin. Die Partei ziehe den menschengemachten Klimawandel in Zweifel und wolle die Eindämmung von CO2-Emissionen beenden. "Dem müssen wir argumentativ begegnen", sagte Birnbaum. "Ignorieren oder verweigern ist dagegen keine gute Option." Der Chef des Energiekonzerns äußerte sich vor dem Hintergrund erwarteter Wahlerfolge für die Partei in mehreren ostdeutschen Bundesländern in diesem Jahr.


Wirtschaftsministerium: Beschäftigtenzahl steigt im Bereich Energiewende 

Die Energiewende sichert nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Wohlstand in Deutschland. Die Beschäftigung im Bereich der Energiewende hat im Jahr 2022 um 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Der Beschäftigungsstand bei erneuerbaren Energien lag 2022 bei 387.700 Personen, wie das Ministerium mitteilte. Damit habe das Jahr 2022 den höchsten Beschäftigungsstand seit 2012 und den größten jährlichen Zuwachs seit 2006 verzeichnet. "Der Ausbau der erneuerbaren Energien sichert in Deutschland auch Arbeitsplätze und schafft neue. Die Energiewende trägt damit zum Wohlstand und zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands entscheidend bei", sagte Habeck. Hauptreiber für die Beschäftigungsnachfrage sind laut Ministerium weiterhin mit deutlichem Abstand Investitionen in neue Erneuerbare-Energien-Anlagen und -Komponenten. Hier nahm die Beschäftigung um mehr als 23 Prozent zu. Die Beschäftigung für Betrieb und Wartung der Anlagen über alle Technologien stieg 2022 um knapp 3 Prozent.

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January 24, 2024 08:41 ET (13:41 GMT)