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BRIEF DES PRÄSIDENTENDES VERWALTUNGSRATES

swissquote.com

Brief des Präsidenten des Verwaltungsrates

Gland/Zürich, 11. April 2022

Markus Dennler Präsident des Verwaltungsrates

Die ordentliche Generalversammlung der Swissquote Group Holding AG findet am 6. Mai 2022 statt. Das Format der Durch-führung war Gegenstand regelmässiger Diskus-sionen im Verwaltungsrat. Im Januar 2022 hatte dieser im Hinblick auf die anhaltende Covid-19-Pandemie und die Sicherheit unserer Aktio-närinnen und Aktionäre die Durchführung im selben Format wie in den letzten beiden Jahren beschlossen.

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Kurz nach dem Entscheid des Bundesrates zur Aufhebung der meisten Pandemiebekämp-fungsmassnahmen am 16. Februar 2022 be-fasste sich der Verwaltungsrat mit der Frage, ob eine Rückkehr zum üblichen Format in Frage kommen könne. Nach Abwägung der Pros (wozu insbesondere der direkte Austausch mit unseren Aktionärinnen und Aktionären gehört) und der Kontras (insbesondere der anhaltenden Unsicherheiten etwa in Bezug auf das Auftreten neuer Virusvarianten und der fehlenden Zeit für die Organisation einer traditionellen General-versammlung) beschloss der Verwaltungsrat, an seinem Entscheid vom Januar 2022 festzu-halten. Daher wird die Generalversammlung trotz der jüngsten Entwicklungen (einschliess-lich der Beschlüsse des Bundesrates vom 30. März 2022) erneut ohne die physische Anwesenheit unserer Aktionärinnen und Aktio-näre stattfinden. Sie haben stattdessen die Möglichkeit, dem unabhängigen Stimmrechts-vertreter Instruktionen zur Ausübung ihrer Stimmrechte schriftlich oder elektronisch zu erteilen. Zu diesem Zweck steht ihnen entwe-der das Antwortformular oder die in diesem Formular erwähnte Online-Plattform zur Verfü-gung. Die Zugangscodes finden sich ebenfalls auf diesem Antwortformular.

Der Verwaltungsrat erachtet diese Umstände als bedauerlich. Da der Dialog mit unseren Ak-tionärinnen und Aktionären für uns einen hohen Stellenwert hat, hoffen wir, dass wir Sie nächs-tes Jahr wieder traditionsgemäss, d.h. persön-lich, begrüssen dürfen.

Es ist mir eine Freude, Ihnen im Folgenden eine Zusammenfassung der Finanzkennzahlen für das Rekordjahr 2021 sowie die wichtigsten Ent-wicklungen in diesem Jahr zu präsentieren.

Ein weiteres Jahr mit Ertragsrekorden

Mit CHF 471.8 Mio. (CHF 341.3 Mio.) erreichte der Betriebsertrag einen neuen Rekord. Im Vor-jahresvergleich betrug der Anstieg 38.2 Prozent. Der Nettokommissionsertrag stieg um 62.5 Pro-zent auf CHF 263.2 Mio. (CHF 162.0 Mio.) dank des starken Wachstums der Handelskonten (+77'599) und der intensiveren Handelstätig-keit. Vor allem Krypto-Anlagen wurden rege gehandelt, da diese Anlageklasse sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Anlegern zunehmend Anklang findet. Der Nettohan-delsertrag steigerte sich um 21.7 Prozent auf CHF 192.8 Mio. (CHF 158.4 Mio.). Erwartungs-

gemäss ging der Nettozinsertrag um 24.6 Pro-zent auf CHF 15.8 Mio. (CHF 21.0 Mio.) zurück. Diese Entwicklung lässt sich auf das kontinuier-lich negative bzw. Tiefzinsumfeld zurückführen.

Betriebsaufwand entspricht den Wachstumsvorgaben

Mit CHF 247.5 Mio. (CHF 211.7 Mio.) lag der Be-triebsaufwand um 16.9 Prozent über dem Vor-jahr, hauptsächlich aufgrund des Anstiegs der Lohn- und Lohnnebenkosten sowie des Marke-tingaufwands. Im Jahr 2021 lancierte Swissquo-te eine Reihe von ehrgeizigen Initiativen, um die Marke Swissquote auch ausserhalb der Schweiz stärker zu positionieren: Beispiele für diese Initi-ativen sind das dreijährige Sponsoring der UEFA Europa League und der UEFA Europa Confe-rence League. Ende 2021 waren 952 Mitarbei-tende für Swissquote tätig (+18.3 Prozent).

Reingewinn über den Erwartungen

Die starke Wachstumsdynamik auf der Kunden-seite ermöglichte es, die ursprünglich für 2024 angesetzten mittelfristigen Gewinnziele schon Ende 2021 zu verwirklichen. Während für das Jahr 2024 CHF 200 Mio. anvisiert waren, führ-te die Kombination von Erträgen und Aufwen-dungen zu einem Anstieg des Vorsteuerge-winns um 111.4 Prozent auf CHF 223.3 Mio. (CHF 105.6 Mio.) und letztendlich zu einer Vor-steuergewinnmarge von 47.3 Prozent (30.9 Pro-zent) für das Berichtsjahr 2021. Der Reingewinn vervielfachte sich auf mehr als das Doppelte (CHF 193.1 Mio. gegenüber CHF 91.0 Mio. im Vorjahr). Dies ist das Ergebnis eines starken or-ganischen Wachstums und eines diversifizier-ten und innovativen Produktangebots, dank dem Swissquote den operationellen Vorsprung ihrer Technologie nutzen konnte.

Solide Kapitalausstattung und Dividendenerhöhung

Swissquote ist es gelungen, ihre ausgezeich-nete Profitabilität und ihr organisches Wachs-tum mit einer starken Kernkapitalquote von 26.2 Prozent zu verbinden. Per Jahresende 2021 weist Swissquote eine solide und gut kapitalisierte Bilanz von CHF 9'053.8 Mio. auf. Das Eigenkapital erhöhte sich um 39.8 Prozent auf CHF 615.5 Mio. (CHF 440.2 Mio.). Anläss-lich der Generalversammlung vom 6. Mai 2022 wird der Verwaltungsrat eine Dividendener-höhung von CHF 1.50 je Aktie auf CHF 2.20 je Aktie (+46.7 Prozent) beantragen.

Rekordhoher organischer Netto-Neugeldzufluss und Wachstum des Kundenvermögens

Der Netto-Neugeldzufluss setzte 2021 sein Wachstum fort und erreichte mit CHF 9.6 Mrd. (CHF 5.3 Mrd.) einen Rekordstand. Dieser Trend lässt sich einerseits auf die internatio-nale Expansion von Swissquote zurückführen (52 Prozent des Neugelds stammte von Kunden mit Wohnsitz im Ausland), andererseits auf die einzigartige Positionierung von Swissquote im Mass-Affluent-Segment. Das Kundenvermögen stieg dank des Netto-Neugeldzuflusses und des positiven Marktumfelds um 40.5 Prozent auf CHF 55.9 Mrd. (CHF 39.8 Mrd.). Das Durch-schnittsdepot pro Kunde beläuft sich somit auf den gesunden Wert von über CHF 110'000. Die Gesamtzahl der Konten stand per Ende 2021 bei 487'847 (+18.9 Prozent).

Benelux als zweiter Heimmarkt

Mit der Übernahme der Keytrade Bank Luxem-bourg hat Swissquote ihre Position als Markt-führerin in den Bereichen Online-Handel und Online-Anlagen in den Benelux-Ländern wei-ter ausgebaut. Die Transaktion dürfte im ers-ten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden; sie

wird Swissquote über 8'200 Neukunden und EUR 1.7 Mrd. an Kundenvermögen zuführen. Mit dieser Übernahme bestätigt Swissquote ihre ehrgeizige Expansionsstrategie in Europa sowie generell ausserhalb der Schweiz.

Im Dialog mit unseren Aktionärinnen und Aktionären

Im Verlauf des Berichtsjahrs baute Swissquote ihren Aktionärsdialog aus und strukturierte ihn weiter, um Fragen der Corporate Governance, Vergütung und Nachhaltigkeit zu erörtern. Alle genannten Punkte wurden überprüft und evalu-iert. Dies war die Grundlage für Verbesserun-gen der Offenlegungspraxis sowie für eine Reihe von Beschlüssen zur Stärkung des Rah-menwerks und der Richtlinien, insbesondere, was die (im Folgenden eingehender dargestell-te) Vergütungspraxis angeht. Wir wissen das aktive und auch zeitliche Engagement unserer Aktionärinnen und Aktionäre sehr zu schätzen. Diesen Austausch möchten wir weiterführen und in Zukunft weiter ausbauen.

Anpassungen des langfristigen Anreizplans für die Geschäftsleitung

Nach Überprüfung sämtlicher Anmerkungen zum Long Term Incentive Plan (LTIP) für die Ge-schäftsleitung beschloss der Verwaltungsrat, den Aktienoptionsplan beizubehalten, da er der Überzeugung ist, dass der Plan einen angemes-senen Anreiz für die weitere Wertschöpfung in einem Wachstumsunternehmen darstellt - vor-ausgesetzt, der Ausübungspreis liegt im Zeit-punkt der Zuteilung über dem Marktpreis des Basiswerts, was bei Swissquote stets der Fall war.

Um jedoch den Erwartungen unserer Investoren noch besser zu entsprechen, wird die Sperrfrist der Aktienoptionen der Geschäftsleitung ab 2022 auf drei Jahre harmonisiert, was für eine entsprechende Verstärkung der langfristigenKomponente dieses Plans sorgt. Bei den bishe-rigen Zuteilungen wurde die Sperrfrist für ein Drittel der Aktienoptionen nach Ablauf des ers-ten Jahres nach der Zuteilung aufgehoben, für ein weiteres Drittel nach Ablauf des zweiten Jahres und für das letzte Drittel nach Ablauf des dritten Jahres. Zudem befassten wir uns mit der fehlenden Obergrenze für den LTIP. Um unse-ren Investoren gegenüber klarzustellen, dass Aktienoptionszuteilungen an die Geschäftslei-tung angemessen geregelt sind, hat der Ver-waltungsrat folgendes Regelwerk eingeführt: (i) Der Wert der an Mitglieder der Geschäfts-leitung in einem beliebigen Jahr zugeteilten Aktienoptionen darf 35 Prozent der festen Ver-gütung an die betreffenden Personen im be-treffenden Jahr nicht übersteigen, (ii) die Anzahl der an Geschäftsleitungsmitglieder zu-geteilten Aktienoptionen darf 25 Prozent der Gesamtzuteilung an alle anspruchsberechtigten Mitarbeitenden nicht übersteigen, und (iii) die Anzahl der den einzelnen Mitgliedern der Geschäftsleitung zugeteilten Aktienoptionen muss auf Vollzeitbasis für alle Betroffenen gleich sein.

Zusammenfassend ist der Verwaltungsrat zu-versichtlich, dass der LTIP für die Mitglieder der Geschäftsleitung nach den oben beschriebe-nen Anpassungen ein angemessenes Instru-ment zur Förderung des weiteren langfristigen Wachstums und zur Abstimmung der Interessen der Geschäftsleitung mit den Aktionärsinteres-sen darstellt. Daher hat der Verwaltungsrat vor, den aktuellen LTIP für die Geschäftsleitung (nach den oben beschriebenen Anpassungen) beizubehalten. Angesichts der Anmerkungen von Seiten unserer Aktionärinnen und Aktionä-ren soll der LTIP jedoch regelmässig überprüft werden; der Verwaltungsrat schliesst daher weitere strukturelle Anpassungen nicht aus.

Zusätzliche Transparenz beim kurzfristigen Anreizplan für die Geschäftsleitung

In Bezug auf den Short Term Incentive Plan (STIP) zugunsten der Geschäftsleitung kann festgehalten werden, dass die im letzten Ver-gütungsbericht eingeführten Anpassungen zur Erhöhung der Transparenz über die Erreichung der Ziele der Geschäftsleitung gut von unseren Investoren aufgenommen wurden. Im Verlauf des Dialogs mit unseren Aktionärinnen und Ak-tionären haben wir auch positive Rückmeldun-gen zu unserem Vorschlag erhalten, diese Transparenz weiter zu erhöhen, indem wir im Vergütungsbericht 2021 die vollständige Liste der Ziele, die genaue Gewichtung dieser Ziele und die Zielerreichung pro Ziel und Zielkatego-rie angeben. Wie bereits erwähnt, war 2021 ein sehr profitables Jahr für Swissquote. Die starke Performance im Jahr 2021 kam unseren Mitar-beitenden zugute. Auch unsere Aktionärinnen und Aktionäre werden in Form einer Dividen-denerhöhung von dieser Performance profitie-ren, falls der entsprechende Vorschlag seitens des Verwaltungsrates an der ordentlichen Ge-neralversammlung vom 6. Mai 2022 angenom-men wird. Da die Covid-19-Pandemie bei der Festlegung der Ziele für die Geschäftsleitung gebührend berücksichtigt wurde, waren keine Anpassungen erforderlich, sodass die Leistun-gen der Geschäftsleitung anhand der ursprüng-lichen Zielvorgaben gemessen wurden. Die Zielvorgaben für die Geschäftsleitung sind auch relevant für die Cashboni unserer Mitar-beitenden. Sie wurden deutlich übertroffen und die Obergrenze von 65 Prozent der fixen Ver-gütung demnach erreicht.

Weitere Verbesserungen und Vergütungsbericht

Um die Abstimmung zwischen der Vergütung der Geschäftsleitung und derjenigen der Mit-arbeitenden zu belegen sowie im Interesse ei-ner Best Practice, legen wir nun die durch-schnittlichen und medianen Vergütungen der Mitarbeitenden ebenfalls im Vergütungsbericht offen. Diese Angaben sind eine Bestätigung dafür, dass die Vergütung des CEO vernünftig und angemessen ist. Zur weiteren Verbesse-rung der Offenlegung leiten wir den Vergü-tungsbericht neu mit Zusammenfassungen ein. Der Verwaltungsrat möchte damit zusätzlich belegen, dass unsere Vergütungspolitik nach-vollziehbar, transparent und angemessen ist.

Er geht davon aus, dass die Vergütungspolitik von Swissquote eine langfristige Wertschöp-fung fördert, Ergebnisse angemessen belohnt und zugleich ein geeignetes Risiko- und Com-pliance-Rahmenwerk gewährleistet sowie eine Grundlage für die Gewinnung und Bindung von Talenten darstellt. In diesem Zusammenhang und im Hinblick auf die 2021 vorgenommenen und für 2022 vorgesehenen Verbesserungen ersuche ich unsere Aktionärinnen und Aktionä-re höflichst, an der Generalversammlung vom 6. Mai 2022 unseren Vergütungsbericht zu ver-abschieden.

Verstärkter Fokus auf ESG-Ziele

Während der Beginn des Jahres 2021 von der Veröffentlichung unseres ersten Nachhaltig-keitsberichts geprägt war, wurde der Rest des Jahres genutzt, um Gap-Analysen durchzufüh-ren und weitere Massnahmen zur Erreichung un-serer Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Für das Jahr 2022 hat der Verwaltungsrat eine höhere Gewichtung (15 Prozent) der ESG-Vorgaben im Rahmen der Zielsetzungen für die Geschäftslei-tung beschlossen. Diese Entscheidung des Ver-waltungsrates bestätigt die Relevanz von ESG für Swissquote.

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Swissquote Group Holding Ltd. published this content on 08 April 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 12 April 2022 07:20:04 UTC.