Düsseldorf (Reuters) - Abwertungen von Immobilien in der Branchenkrise haben TAG Immobilien in die Verlustzone gerissen.

Das Hamburger Unternehmen schrieb 2023 unter dem Strich ein Minus von 410,9 Millionen Euro, wie es am Dienstag mitteilte. TAG Immobilien ist in Deutschland und Polen aktiv - die Wertminderungen trafen dabei die Bestände in der Bundesrepublik, die seit Juni 2022 um rund 16 Prozent abgewertet werden mussten. Verkäufe halfen TAG Immobilien indes dabei, den Verschuldungsgrad (LTV) stabil bei 47 Prozent zu halten. Der Vorstand hatte bereits angekündigt, auf eine Dividende für 2023 zu verzichten, um Geld im Unternehmen zu halten.

Im operativen Geschäft erreichte TAG Immobilien im vergangenen Jahr die Prognosen. Der operative Ertrag (FFO I) lag mit 171,7 Millionen Euro innerhalb der prognostizierten Spanne von 170 bis 174 Millionen Euro. Den Ausblick für 2024 bekräftigte das Management.

Rasant gestiegene Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB), explodierende Baukosten, die hohe Inflation und ein Ausbleiben von großen Transaktionen haben den über Jahre vom Wachstum verwöhnten Immobilien-Konzernen im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Die Immobilien-Preise sanken in der Bundesrepublik. Zahlreiche Projektentwickler schlitterten in die Pleite. Die Düsseldorfer LEG Immobilien hatte nach Abwertungen ihres Immobilienbestands 2023 einen Verlust von rund 1,5 Milliarden Euro geschrieben. Auch Branchenprimus Vonovia hatte seine Bestände bereits abwerten müssen.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)