Paris (Reuters) - Zwei Monate nach dem Putsch im Niger gibt Frankreich die Militärpräsenz in seiner früheren Kolonie auf.

Präsident Emmanuel Macron kündigte am Sonntag den Abzug der 1500 französischen Soldaten bis zum Jahresende an. Frankreich werde sich nicht zur Geisel der Putschisten machen. Man werde sich mit diesen jedoch verständigen, um einen geordneten Abzug sicherzustellen, sagte Macron in einem Interview der Fernsehsender TF1 und France 2.

Die Putschisten unter der Führung des Generals Abdourahamane Tiani hatten Präsidenten Mohamed Bazoum am 26. Juli entmachtet. Bazoums Wahl im Jahr 2021 war der erste demokratische Machtwechsel im Niger, in dem das Militär seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 viermal geputscht hat.

Bis zu dem Staatsstreich im Juni war der Niger einer der wichtigsten Partner westlicher Staaten wie der USA, Frankreich und Deutschland bei der Bekämpfung militanter Islamisten in West- und Zentralafrika. Unterdessen hat die russische Söldnergruppe Wagner in den vergangenen Jahren ihren Einfluss in der Region ausgebaut.

(Bericht von Sybille de la Hamaide, Richard Lough und Michel Rose, geschrieben von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)