Von Joshua Kirby

ZÜRICH (Dow Jones)--Nach dem Deal zur Übernahme der Credit Suisse will die UBS der geplanten Ausgliederung von Teilen der Investmentbank in die CS First Boston einen Riegel vorschieben. Wie die Financial Times berichtet, hat die UBS Gespräche mit Michael Klein aufgenommen, der an der neuen Gesellschaft hätte beteiligt werden und sie hätte leiten sollen.

Credit Suisse hatte vergangenes Jahr nach einer Reihe von Skandalen angekündigt, das Beratungsgeschäft seiner Investmentbanking-Aktivitäten in eine neue Einheit unter dem wiederbelebten Markennamen CS First Boston auszugliedern. Dazu schloss sie eine Vereinbarung zur Übernahme des Investmentbanking-Geschäfts von M. Klein & Company für 175 Millionen Dollar, welches in CS First Boston integriert werden sollte. Klein wiederum sollte CEO der neuen Einheit werden.

UBS-Manager sind aber der Ansicht, dass der Deal vor allem für Klein selbst vorteilhaft ist und dass es einige werthaltige Bereiche gibt, die sich zu halten lohnten. "Wir gehen davon aus, dass Klein sich die Rosinen rausgepickt hat", zitiert die Financial Times eine mit den Vorgängen vertraute Person. "Der Deal wurde gemacht, als die verkaufende Bank eine Pistole an der Brust hatte, und wir sind jetzt nicht mehr in dieser Position. Wir sind nicht hier, um Michael Klein zum Schaden unserer Aktionäre noch reicher zu machen."

Credit Suisse hatte weiterhin geplant, noch andere Anteilseigner an Bord zu holen. Berichten zufolge liefen Verhandlungen mit dem Finanzinvestor Apollo. Perspektivisch sollte CS First Boston an die Börse gehen.

Die UBS prüft nun laut Financial Times, wie der zwischen Credit Suisse und Klein ausgehandelte Deal auf die günstigste Art und Weise aus der Welt geschafft werden kann. "First Boston kann nicht das sein, was es sein sollte", wenn die Muttergesellschaft verschwindet, sagte eine Klein nahestehende Person der Zeitung. Die Transaktion könne nicht zu den ausgehandelten Bedingungen abgeschlossen werden. Klein habe immer im besten Interesse der Credit-Suisse-Aktionäre gehandelt und habe die UBS unmittelbar nach Bekanntwerden der Fusion kontaktiert.

UBS und Credit Suisse lehnten gegenüber der Zeitung eine Stellungnahme ab, ebenso ein Sprecher für Klein.

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March 22, 2023 03:07 ET (07:07 GMT)