--Dividende 2021 sinkt auf Mindestniveau von 0,07 Euro

--Uniper: Stärkerer Fokus auf Liquidität und Investitionsfähigkeit

--Gewinnerwartung 2022 in etwa auf Vorjahres-Niveau

(NEU: Kontext, Kursreaktion)

Von Eric Reinhard und Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Uniper schlägt für das abgelaufene Gesamtjahr eine drastisch niedrigere Dividende vor. Der Energiekonzern will sich stärker auf Liquiditätssicherung und Invesititonsfähgkeit konzentrieren. Die Gesamtausschüttung entspreche der "Mindestdividende gemäß Aktiengesetz", teilte das Unternehmen mit. Für das laufende Jahr erwartet der MDAX-Konzern Gewinne nur etwa auf dem Niveau von 2021. Die Aktie von Uniper zeigt sich wenig verändert bei aktuell 38,31 Euro.

Die Dividende für 2021 soll auf 0,07 Euro je Aktie sinken von 1,37 Euro im Vorjahr. Damit belaufe sich die geplante Gesamtausschüttung für 2021 auf rund 26 Millionen Euro (2020: 501 Millionen Euro). Dem Uniper-Aufsichtsrat werde voraussichtlich am 22. Februar der Vorschlag der Verwendung des Gewinns zur Billigung vorgelegt. Für 2022 plane Uniper "zurzeit nicht, eine Dividendenpolitik zu beschließen".

Der Konzern hatte Anfang Januar mitgeteilt, einen zusätzlichen Liquiditätsbedarf aufgrund der hohen Volatilität am Energiemarkt zu haben. "Angesichts der anhaltenden hohen Volatilität an den Energiemärkten, der geopolitischen Lage und der zunehmenden Dynamik der europäischen Energiewende legt Uniper einen stärkeren Fokus auf Liquidität und Investitionsfähigkeit, was sich in dem Dividendenvorschlag widerspiegelt", so der Düsseldorfer Energiekonzern am Montag. Der Mehrheitsaktionär, die Fortum Oyj, unterstütze den Vorschlag.


   Stabile Gewinne 2022 erwartet 

Im laufenden Jahr peilt der MDAX-Konzern einen bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro an sowie einen bereinigten Nettogewinn von 800 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro. Das Geschäftsumfeld sei "weiterhin herausfordernd", die Ziele liegen laut Mitteilung "über der Markterwartung".

Im Vergleich zu den erwarteten Ergebnissen für 2021 nimmt die Prognose für das laufende Jahr stabile Gewinne an. Nach dem zuletzt im Oktober angehobenen Ausblick rechnet der Konzern für 2021 mit einem bereinigten EBIT von 1,05 bis 1,3 Milliarden Euro und einem bereinigten Nettogewinn zwischen 850 Millionen und 1,05 Milliarden Euro. Die Ergebnisse für 2021 sollen wie geplant am 23. Februar veröffentlicht werden.

Anfang Januar hatte Uniper mitgeteilt, dass der Konzern sich mit zusätzlichen Krediten für Sicherungsleistungen, die für Commodity-Geschäfte fällig werden, abgesichert habe.

Dazu habe Uniper eine bestehende revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 1,8 Milliarden Euro mit den Kernbanken in Anspruch genommen, um zusätzliche Liquidität und finanzielle Flexibilität in künftigen, potenziell extremen Marktsituationen sicherzustellen. Zudem hat Uniper einen Kreditrahmenvertrag mit der Muttergesellschaft Fortum abgeschlossen, so dass das Unternehmen ein Finanzierungsvolumen von insgesamt bis zu 8 Milliarden Euro in Anspruch nehmen kann. Der Kreditrahmenvertrag sei teilweise in Anspruch genommen worden, so Uniper. Des weiteren hat der Konzern am 4. Januar eine Kreditfazilität von bis zu 2 Milliarden Euro mit der staatlichen KfW-Bank vereinbart, deren Laufzeit am 30. April 2022 endet.

Uniper ist an der Finanzierung der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt. Das Projekt ist angesichts der geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine von Sanktionen bedroht.

Kontakt zu den Autoren: ulrike.dauer@wsj.com; eric.reinhard@wsj.com

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February 21, 2022 08:12 ET (13:12 GMT)