FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper ist offen für eine frühere Stilllegung seines umstrittenen Steinkohlekraftwerks Datteln 4. "Sollten zukünftige Bundesregierungen den bis 2038 zu vollziehenden Kohleausstieg beschleunigen wollen, sind wir zu lösungsorientierten Gesprächen jederzeit bereit, um einen fairen Interessenausgleich zu finden", sagt der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach laut dem vorab veröffentlichten Redetext zur Hauptversammlung am kommenden Mittwoch. Das bislang im Jahr 2038 vorgesehene Betriebsende von Datteln 4 stehe "synonym für das Ende der Verstromung von Kohle in Deutschland - dass Datteln 4 so zum Symbol für den deutschen Kohleausstieg geworden ist, ist uns bei Uniper bewusst", so Maubach.

Das Unternehmen wolle das erst Ende Mai 2020 in Betrieb genommene moderne und hocheffiziente Kohlekraftwerk betreiben, solange dies wirtschaftlich möglich sei. Bei einer früheren Stilllegung müsse ein Interessensausgleich auch eine Perspektive für Unipers aus Datteln 4 mit Fernwärme bzw. mit Bahnstrom versorgten Kunden vorsehen, die Belange unserer Beschäftigten vor Ort berücksichtigen und eine angemessene finanzielle Kompensation beinhalten.

Das neue Klimaschutzgesetz in Deutschland sieht eine Reduzierung der Treibhausgase bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 vor. Zuvor lag das Reduktionsziel bei 55 Prozent. Die Hauptlast für die früheren CO2-Einsparungen sollen dabei die Energiebranche und die Industrie tragen.

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May 13, 2021 05:43 ET (09:43 GMT)