Zug (awp) - Der Haushaltsgerätehersteller V-Zug hat auch in der zweiten Jahreshälfte von einer hohen Nachfrage nach Backöfen, Geschirrspülern und Waschmaschinen profitiert. Die Prognose von Firmenchef Peter Spirig von letztem Sommer, wonach die extrem hohe Nachfrage nur ein temporäres Phänomen sein dürfte, hat sich damit zumindest vorerst nicht bewahrheitet.

Der Nettoumsatz stieg 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent auf 623,7 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Pfeiler des Umsatzplus war der Absatz im Hauptmarkt Schweiz, wo der Nettoerlös um 5,4 Prozent stieg. Aber auch die internationale Wachstumsstrategie zeigt Früchte: Im Ausland, wo V-Zug auf das Premium-Segment fokussiert, konnte der Nettoumsatz um 40 Prozent auf 94,6 Millionen Franken gesteigert werden.

Auch die Profitabilität vermochte mit dem Umsatz mehr als mitzuhalten. So meldet V-Zug auf Stufe EBIT mit 62,7 Millionen Franken einen Betriebsgewinn 28 Prozent über dem Vorjahreswert. Mit den rapportierten Zahlen erfüllt V-Zug gemessen am AWP-Konsens die Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich schrieb das Unternehmen, das vor nicht ganz zwei Jahren von Metall Zug abgespalten wurde, einen Gewinn von 55,4 Millionen Franken. Das sind ebenfalls 28 Prozent mehr als 2020.

Erwartungsgemäss wird den Aktionären aber kein Gewinnanteil ausgeschüttet. Nach der Abspaltung wurde nämlich angekündigt, die ersten drei Jahre keine Dividende auszurichten. V-Zug bestätigte in der Mitteilung vom Dienstag, an dieser Dividendenpolitik festzuhalten.

2022 ein Umsatzplustrotz Unsicherheiten

Für das laufende Geschäftsjahr 2022 rechnet V-Zug mit einer weiterhin positiven Umsatzentwicklung. Der Nettoerlös soll demnach um mehr als 6 Prozent steigen. V-Zug stützt sich bei dieser Prognose unter anderem auf gut gefüllte Auftragsbücher.

Das Unternehmen nennt aber in seinem Ausblick auch grosse Unsicherheiten, namentlich im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sowie in Bezug auf die Entwicklungen in den Zulieferketten und bei den Einkaufspreisen. Bei letzteren wird erst mit einer Entspannung gegen Ende des Jahres gerechnet. Entsprechend dürfte sich die EBIT-Marge in der ersten Jahreshälfte im Rahmen des zweiten Halbjahres 2021 bewegen. Für das ganze Jahr wird das Ziel einer EBIT-Marge von 10 Prozent angestrebt, dass 2021 bereits knapp erreicht wurde.

jr/cf